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EV Batterien: Second Life oder Recycling?

Veröffentlicht am 17.11.2021
 

BattMan ReLife prüft Batterien-Zustand. Second Life oder Recycling? Diese Frage interessiert viele, die sich mit E-Mobilität beschäftigen: Was passiert mit der Batterie, wenn das E-Fahrzeug am Ende seiner Lebenszeit angekommen ist? Die Antwort ist einfach: Die neue Analyse-Software BattMan ReLife prüft ihren Gesundheitszustand („State of Health“) innerhalb von wenigen Minuten. Der Schnellcheck als Erstdiagnose wird ab sofort in der Pilotanlage für Batterie-Recycling genutzt, die Volkswagen Group Components seit Anfang des Jahres am Standort Salzgitter betreibt.


Je nach Leistungsfähigkeit, die das Prüfsystem feststellt, kann die HV-Batterie zukünftig ganz oder in Teilen wieder in einem Fahrzeug eingesetzt werden, ein zweites Leben als mobiler oder stationärer Energiespeicher bekommen, oder das Material kann durch einen innovativen Recyclingprozess zurück in die Zellproduktion geführt werden.

Die erste Version der Software BattMan (Battery Monitoring Analysis Necessity) wurde von der Qualitätssicherung von Audi Brussels für die schnelle und genaue Analyse der Hochvoltbatterie des Audi e-tron01 entwickelt. Sie wird bereits von mehreren Marken des Volkswagen Konzerns als Diagnose-Tool genutzt.

BattMan ReLife als minütige Analyse-Lösung

Zur Eröffnung der Pilotanlagefür Batterie-Recycling am Standort Salzgitter Anfang des Jahres wurde BattMan in Zusammenarbeit mit Recycling-Experten von Volkswagen Group Components weiterentwickelt. Nach mehreren Monaten des Programmierens und Testens war BattMan ReLife die neue Analyse-Lösung, die nach wenigen Minuten eine belastbare Ersteinschätzung für das weitere Vorgehen liefert. Vorher hatte der Vorgang mehrere Stunden gedauert.

Nach dem Anschließen von Niedervoltsteckern prüft das Gerät, ob die Batterie überhaupt kommunikationsfähig ist und Daten übermittelt. Danach können Fehlermeldungen, Isolationswiderstand, Kapazität, Temperaturen und Zellspannungen festgestellt und angezeigt werden. Axel Vanden Branden, Qualitätsingenieur bei Audi Brussels:

„Wir können alle wichtigen Parameter Zelle für Zelle messen. Dann zeigt ein Ampelsystem den jeweiligen Zustand auf Zellebene an ‒ bei grün ist sie in Ordnung, bei gelb muss sie näher geprüft werden und bei rot ist sie nicht in Ordnung.“

Daraus ergibt sich der Gesamtzustand der Batterie. Jetzt kommen drei Möglichkeiten ins Spiel. Erstens: Das so genannte „Remanufacturing“. Das bedeutet, dass die Batterie aufgrund ihres guten bis sehr guten Leistungszustands wiederaufbereitet und danach im Rahmen einer zeitwertgerechten Reparatur als Austauschteil weiterhin in einem E-Fahrzeug eingesetzt wird. Entsprechende Konzepte sind derzeit in Prüfung und Erarbeitung.

Zweitens: Das sogenannte „Second Life“. Das bedeutet, dass die Batterie noch einen mittleren bis guten Leistungsstand hat und dadurch noch jahrelang in einem „zweiten Leben“ außerhalb eines E-Fahrzeugs genutzt werden kann. Das kann zum Beispiel in einer flexiblen Schnellladesäule, einem mobilen Laderoboter, einem fahrerlosen Transportsystem, einem Flurförderfahrzeug, einem Heimspeicher oder einem Notstrom-Sicherungs-System der Fall sein.

Drittens: Effizientes Recycling in der Pilotanlage von Volkswagen Group Components in Salzgitter, wo nur die wirklich ausgedienten Akkus durch mechanische Verfahren schonend in einzelne Fraktionen wie Aluminium, Kupfer, Kunststoffe und „Schwarzes Pulver“ zerlegt werden. Das „Schwarze Pulver“ enthält die wertvollen Batterie-Rohstoffe Lithium, Nickel, Mangan und Kobalt sowie Graphit, die durch spezialisierte Partner mit hydrometallurgischen Verfahren sortenrein getrennt und danach erneut zu Kathodenmaterial verarbeitet werden können.

Frank Blome, Leiter Batteriezelle und -system der Volkswagen Group Components:

„Wir wissen, dass recycelte Batterie-Rohstoffe genauso effektiv sind wie neue. Mit dem zurückgewonnenen Material können wir in Zukunft die Versorgung unserer Zellproduktion unterstützen.“

Volker Germann, CEO von Audi Brussels:


„Die Entwicklung von BattMan ReLife ist ein großartiges Beispiel dafür, wie die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Marken des Volkswagen Konzerns zum Erfolg führt.“

Quelle: Volkswagen

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