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KYB Hightech-Fertigung in Europa

Veröffentlicht am 10.09.2021
 

KYB Advanced Manufacturing Spain (KAMS) ist in der spezialisierten Hightech-Stoßdämpferfertigung führend und wurde speziell zu diesem Zweck errichtet. Der Standort von KAMS befindet sich in Los Arcos, in der Nähe von Pamplona. Mit einer Investitionssumme von über 20 Millionen Euro wurde die Fertigungsstätte ab Juni 2008 errichtet und die ersten Tests der Produktionslinien begannen im August 2009. Die eigentliche Produktion begann vier Monate später mit dem ersten OE-Projekt von KYB und BMW, der Lieferung der vorderen und hinteren Stoßdämpfer für den neuen 5er. Ein paar Monate später wurde die Belieferung von PSA und Audi vom anderen spanischen KYB Werk KYBSE übernommen. Es gibt 6 Produktionslinien und die Produktionskapazität liegt derzeit bei 1,45 Millionen Stoßdämpfern. KAMS hat 184 Mitarbeiter, von denen 145 an den Produktionslinien tätig sind.


Wenn man den Produktionsbereich bei KAMS betritt, falle als erstes auf, wie sauber das Werksgelände sei. Das Team arbeite hart daran, optimale Bedingungen für diese Art der Spezialfertigung zu schaffen. Dazu gehören kontinuierliche Audits der Prozesse und der Produkte sowie alle zwei Wochen ein Reinigungsaudit auf höchstem Niveau (5S-System).

Der Herstellungsprozess sei weitgehend automatisiert – die Bediener starten den Prozess, indem sie die Rohkomponenten zuführen, und die Stoßdämpfer werden nicht mehr berührt, bis sie am Ende der Produktionslinie manuell entfernt werden. Die Qualitätsprüfung des Endprodukts sei dann ein ausschließlich manuell durchgeführter Prozess. Die beiden Haupttypen von Stoßdämpfern, die von KAMS hergestellt werden, sind der REAS und der IDC.

REAS ist ein Dämpfersystem, das die vertikalen Schwingungen und die Dämpfungskraft bei Kurvenfahrten ohne elektronische Geräte steuert. Es verbindet die Stoßdämpfer durch einen speziellen dritten Dämpfer, der einen schwimmenden Kolben hat und eine Dämpfungskraft auf den linken oder rechten Stoßdämpfer verteilt.

Verbesserter Reifen-Straßen-Kontakt

Es gibt zwei Konfigurationen für dieses System: Parallele Verbindung, bei der der linke und der rechte Stoßdämpfer einer Achse (vorne und/oder hinten) über ein Zentralventil verbunden sind; und Diagonale Verbindung, bei der der rechte vordere Stoßdämpfer über eine zentrale Ventileinheit mit dem linken hinteren Stoßdämpfer verbunden ist, sowie der linke vordere Stoßdämpfer mit dem rechten hinteren Stoßdämpfer über die zweite zentrale Einheit.

Das System steuert das Verhalten des Fahrzeugs beim Bremsen, bei Kurvenfahrten und beim Beschleunigen, um die Gewichtsverlagerung zu steuern und die Wankneigung der Karosserie zu minimieren. Es verbessert den Kontakt zwischen den Reifen und der Straße durch ausgeglichene Belastungen der Reifen, verringert den Reifenverschleiß, verbessert das Handling und sorgt für mehr Fahrsicherheit in kritischen Situationen.

Es wird bei den Fahrzeugen Audi RS 6 Avant, Audi RS 5 Coupé und Sportback und Audi RS 4 Avant unter dem Namen DRC – Dynamic Ride Control – eingesetzt. Jeder Satz REAS-Stoßdämpfer ist mit der zentralen Ventileinheit verbunden, was eine optimale Funktion und Präzision für diese Hochleistungsfahrzeuge gewährleistet. KYBs Intelligent Damping Control (IDC) Fahrwerksystem ist die neueste innovative Technologie, die von KYB entwickelt wurde und in einer Reihe von Premiumfahrzeugen eingesetzt wird. In Europa wird es von PSA im Peugeot 508 und im DS7 unter dem Namen DS Active Scan Suspension eingesetzt. Auch im neuen DS9, der 2021 auf den Markt kommt, wird es zum Einsatz kommen. In Japan ist es für den Lexus LS und LC sowie den Toyota Crown und Avalon erhältlich. Diese intelligente Technologie analysiert das Straßenprofil und sendet es an die elektronische Zentraleinheit IDC. Sie arbeitet mit vier Höhensensoren und drei Beschleunigungsmessern, um die Fahrzeugreaktionen zu messen, u. a. Geschwindigkeit, Bremsen und Lenkwinkel.

Die Steuereinheit berechnet kontinuierlich die optimale Einstellung der Stoßdämpfer, um Unregelmäßigkeiten auszugleichen und den Komfort zu verbessern, um ein einzigartiges und sanftes Fahrerlebnis zu schaffen. Dies geschieht über ein progressives Magnetventil an jedem Dämpfer, das den Innendruck zwischen der oberen und der unteren Kammer anpasst und so eine individuelle Steuerung der Kompression und der Zugkraft an allen vier Rädern ermöglicht.

Tests haben gezeigt, dass die Vorzüge besonders auf den hinteren Plätzen spürbar sind, da das Abtastsystem die Schwingungen, die bei Bodenwellen auftreten können, reduziert. Das mag nach einer reinen Verbesserung des Fahrkomforts klingen, hat aber auch positive Auswirkungen auf die Sicherheit. Ein ruhigeres Fahrverhalten bedeutet, dass alle vier Räder einen besseren Kontakt zur Straße haben, was ein sichereres Lenken und Bremsen ermöglicht. Ein ruhigeres Fahrverhalten reduziert auch die Ermüdung des Fahrers.


KYB hat drei Stoßdämpferfabriken in Europa, zwei in Spanien und eine in der Tschechischen Republik. KYB hat außerdem eine Fertigungsstätte für Schraubenfedern in der Tschechischen Republik, die speziell für diesen Zweck errichtet wurde. Quelle: KYB Europe

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