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BRV erwartet Reifen-Preiserhöhungen

Veröffentlicht am 30.07.2021
 

Trotz der Preisanpassung vieler Reifenhersteller in der 1. Jahreshälfte geht der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. (BRV, Bonn) davon aus, dass es auch in den kommenden Monaten, speziell zur Winterumrüstsaison, zu weitere spürbaren Preiserhöhungen in allen Reifensegmenten kommen werde. Diese würden unter anderem aus den folgenden Entwicklungen resultieren:




  • Die Kosten für Naturkautschuk, eines der wichtigsten Materialien bei der Reifenherstellung vor allem im Nutzfahrzeugbereich, steigen kontinuierlich an. Der Mittelwert für das 1. Halbjahr 2021 lag 57 Prozent über dem Vorjahreswert, Tendenz weiter steigend.
  • Durch die aktuellen Ölpreissteigerungen verteuern sich auch die bei der Reifenherstellung verwendeten, auf petrochemischer Basis hergestellten synthetischen Kautschuke. Der Preis von Synthesekautschuk lag am Ende des 1. Halbjahres 66 Prozent über dem Mittelwert 2020.
  • Die bei der Reifenherstellung benötigten Energien hätten sich ebenfalls massiv verteuert: Der Preis für elektrischen Strom habe sich beispielsweise zum 30. Juni um 154 Prozent gegenüber dem Vorjahresmittel erhöht.
  • Ebenso sei auch der globale Reifenmarkt von den steigenden Containerfrachtraten betroffen, egal ob Reifen oder Material nach Europa importiert werden. Die globalen Durchschnittsfrachtraten pro Container hätten sich im Juni 2021 um 226 Prozent gegenüber dem Vorjahr erhöht, wobei auf der Route von Ostasien nach Nordeuropa deutlich höhere Preisanstiege zu verzeichnen seien. Auch hier sei die Tendenz weiter steigend.

Anstieg der Energiekosten

„Der Reifenfachhandel muss die von den Reifenherstellern im ersten Halbjahr 2021 schon realisierten und die für den weiteren Verlauf des Jahres angekündigten Preissteigerungen voll an den privaten wie auch gewerblichen Verbraucher weitergeben“, sagt Stephan Helm, Vorsitzender des BRV. „Auch wenn der Reifenhandel im Vergleich zu anderen Branchen nicht so starke Rückgänge während der Corona-Pandemie verzeichnen musste, steht die Reifenfach- handelsbranche extrem im Wettbewerb. Preiserhöhungen können in der aktuellen Situation nicht mehr durch Margenverzicht aufgefangen werden!“

Informationen über Versorgungsengpässe bei den Rohstoffen für die Reifenherstellung lägen aktuell nicht vor. Die zwangsweisen Produktionseinschränkungen infolge nicht verfügbarer Elektronik-Komponenten in der Pkw-Erstausrüstung ließen aus heutiger Sicht für das Segment Consumer-Reifen keine nennenswerten Engpässe erwarten. Im Nutzfahrzeugbereich würden sowohl der Erstausrüstungsbereich als auch der Ersatzmarkt mit Reifen boomen. Hier konnten im Lkw-Segment bereits die Vergleichsmengen von 2019 erreicht werden. Quelle: BRV – Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V.

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