Der zurückliegende Winter war für viele Fahrzeuge besonders hart. Nicht nur gab es Schnee und Kälte in ungewohnten Dimensionen, auch wurden die Autos während des Lockdowns kaum genutzt und waren der zerstörerischen Kraft der Korrosion umso stärker ausgesetzt. Kfz-Betriebe sollten deshalb ihren Kunden unbedingt einen Frühjahrscheck anbieten, um die Spuren der kalten Jahreszeit zu entfernen und die Verkehrssicherheit wiederherzustellen.
Während der Corona-Pandemie legen die Autofahrer in Deutschland deutlich mehr Wert auf ein perfekt gewartetes Fahrzeug als noch in den Vorjahren. Laut einer Umfrage der Deutschen Automobiltreuhand (DAT) stieg die Wartungshäufigkeit 2020 auf einen Wert von 1,05 pro Fahrzeug und Jahr. Das bedeutet: Jeder Fahrzeugbesitzer hat sein Automobil im Durchschnitt mehr als ein Mal im Jahr in die Werkstatt gebracht. Zum Vergleich: Diese Kennzahl lag zuvor seit fast zehn Jahren unter 0,9.
An dieser erfreulichen Entwicklung dürfte sich auch 2021 nichts ändern. Denn in diesem Frühjahr wird vielen Besitzern der Wartungsbedarf ihrer Fahrzeuge noch bewusster sein als in den Vorjahren. Während des monatelangen Lockdowns standen die Autos meist ungenutzt am Straßenrand und waren den Attacken des Winterdienstes schutzlos ausgeliefert: Schneepflüge schoben die weiße Pracht schwungvoll unter das parkende Auto und in die Radhäuser, Streufahrzeuge sprühten Salzlauge auf Fahrwerksteile und Bremsen, und die extreme Kälte in diesem Winter zehrte an der Batterieladung. Kfz-Betriebe sollten deshalb ihre Kunden unbedingt zu einem Frühjahrscheck einladen, bei dem unter anderem sicherheitsrelevante Komponenten wie die Bremsen, Aufhängungsteile und Stoßdämpfer geprüft und gegebenenfalls ersetzt werden können.
Lange Standzeiten fördern die Korrosion an den Chassisteilen
Schon wenige Regentage reichen, um Bremsscheiben mit leichtem Flugrost zu überziehen. Dieser ist vollkommen unbedenklich und verschwindet bei der ersten kräftigen Bremsung. Doch wenn die Feuchtigkeit zusammen mit Salz wochenlang auf die Teile einwirken kann, dringt die Korrosion tiefer in das Material ein. Die Folge können Geräusche und Vibrationen beim Bremsen sein, aber auch das Festrosten von Betätigungselementen.
Eine zweite Gefahr sind kleine Steinchen, die in den engen Spalt zwischen Bremsscheibe und Reibbelag eindringen und sich dort festsetzen. Sie verursachen Riefen in der Scheibe und können so deren Lebensdauer deutlich herabsetzen.
Neben der Bremse sollten die Mechatroniker beim Frühjahrscheck auch die Aufhängungsteile, Spurstangen und Stoßdämpfer einer genauen Sichtprüfung unterziehen. Diese werden zwar in der Produktion aufwendig gegen Korrosion geschützt. Doch wirkt aufgewirbeltes Streugut wie ein Sandstrahlgebläse und kann die Beschichtung beschädigen; eindringende Feuchtigkeit und Salzlauge erledigen dann den Rest. Streusalz macht auch Gummimanschetten spröde und porös. Verlieren sie ihre Dichtheit, gelangt Schmutzwasser ins Innere, wäscht die Fettfüllung aus und beschädigt das Gelenk.
Die Folge ausgeschlagener Gelenke sind verminderte Fahrsicherheit und schlechterer Komfort. Besonders teuer für den Kunden wird es, wenn Feuchtigkeit durch undichte Lenkmanschetten in das Lenkgetriebe eindringt. Korrodiert die Zahnstange oder versagt die hydraulische Abdichtung, ist der Komplettaustausch des Lenksystems unvermeidbar.
Verschlissene Stoßdämpfer sind für den Fahrer kaum erkennbar
Bei winterlichen Bedingungen fahren viele Autobesitzer vernünftigerweise langsamer. Deshalb spüren die Autofahrer die Effekte verschlissener Dämpfer – mangelhafte Straßenlage, geringere Kurvenstabilität und längere Bremswege – noch weniger als ohnehin schon. Aus diesem Grund sollten Kfz-Betriebe in ihren Frühjahrscheck auch unbedingt eine Dämpferprüfung integrieren, idealerweise mit einem professionellen Stoßdämpfertester. Ungleichmäßig abgefahrene Reifen oder Sägezahnbildung am Profil deuten ebenfalls auf verschlissene Schwingungsdämpfer hin.
Tipp: Was tun bei Fahrzeugen mit Ganzjahresreifen
ZF Aftermarket empfiehlt, den Frühjahrscheck nicht ausschließlich mit dem saisonalen Reifenwechsel zu kombinieren, sondern einzeln zu vermarkten. Denn bei dem rasant steigenden Marktanteil von Ganzjahresreifen würden die Kfz-Betriebe sonst einen erheblichen Anteil ihrer Kunden „vergessen“. Auch Ganzjahresreifen sind schließlich nicht wartungsfrei: Gute Serviceberater untersuchen sie auf äußere Beschädigungen und gleichmäßigen Abrieb, prüfen ihren Fülldruck und schlagen dem Kunden bei Bedarf ein achsweises Umstecken und ein Auswuchten vor.
ZF hat für alle Fahrwerksreparaturen die passenden Ersatzteile
Sollte der Austausch eines Bauteils von Fahrwerk und Lenkung notwendig sein, empfehlen Experten den Einbau von Teilen in Erstausrüster-Qualität. Mit den Marken Lemförder, Sachs und TRW deckt ZF Aftermarket den gesamten Bedarf der Kfz-Werkstätten an Chassisteilen ab. Dabei steht Lemförder für Lenkungs- und Fahrwerkskomponenten, beispielsweise Lenker, Spurstangen, Radgelenke und Gummi-Metall-Teile. Unter der Marke Sachs vertreibt ZF Aftermarket Schwingungsdämpfer für praktisch alle Fahrzeuge auf dem Markt – von hydraulischen Einrohr- und Zweirohrdämpfern über Federbeine bis hin zu elektronischen Dämpfersystemen. TRW steht für die Produktsegmente Bremse und Lenkung. Bei der Bremse reicht das Angebot von Reibbelägen über Trommeln und Scheiben bis hin zu Bremssätteln. Aber auch komplette Lenksysteme sind unter der Marke TRW zu finden. Quelle: ZF Aftermarket