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BILSTEIN rät zu Fahrwerk-Check

Veröffentlicht am 10.03.2021
 

Das Durchschnittsalter der Fahrzeuge in Deutschland steigt seit Jahren. Am 1. Januar 2021 wurde mit 9,8 Jahren ein neuer Höchstwert erreicht. Viele dieser Autos weisen altersbedingt verschlissene Stoßdämpfer auf. Da es sich um einen schleichenden Prozess handelt und Probleme sich oft erst in Gefahrensituationen zeigen, bekommen die Fahrer davon in der Regel nichts mit. Auch bei der Hauptuntersuchung bleibt der Verschleiß meist unbemerkt. In einer scharfen Kurve oder bei abrupten Ausweichmanövern verlieren die Reifen jedoch schnell an Bodenhaftung. Und dann kommt es vielleicht zu einem eigentlich vermeidbaren Unfall. Dieses Jahr kommt ein Winter mit zeitweise sehr niedrigen Temperaturen hinzu, der das Material schneller altern lässt. Der saisonale Räderwechsel, der heute überwiegend in der Fachwerkstatt, im Autohaus oder beim Reifenhändler erfolgt, ist deshalb der ideale Zeitpunkt für eine gründliche Kontrolle. Ansonsten sollte ein Fahrwerkcheck spätestens alle 20.000 Kilometer erfolgen.


Plötzliche Anregungen als Gefahr

Kaputte Stoßdämpfer können dramatische Folgen für die Fahrsicherheit bedeuten. So verlängert sich der Bremsweg um bis zu 20 Prozent und das Aquaplaning-Risiko steigt. ABS und ESP können diesen Effekt nur bedingt kompensieren, da ihre Wirksamkeit erheblich gemindert wird. Viele Schäden entlarvt der Experte bereits bei der Sichtprüfung: etwa Rost an der Feder, der zum Bruch führen kann. Weiterhin können die Stoßdämpfer undicht werden und somit an Dämpfkraft verlieren. Daneben leiden auch Staubschutzrohre, Anschlagpuffer, Gummimanschetten und Kunststoffelemente. Insbesondere niedrige Temperaturen sorgen dafür, dass Materialien verspröden oder durch Frostbildung regelrecht aufgebrochen werden. Plötzliche Anregungen des Fahrwerks, etwa durch Schlaglöcher, wirken sich dann besonders fatal aus. PKW mit Luftfedern bilden hier keine Ausnahme: Erstens verfügen auch sie über konventionelle Stoßdämpfer und zweitens sind gerade sie anfällig für Undichtigkeiten. Betroffen sind gleichermaßen Leitungen und Luftfederbälge. Zwar wird ein gewisser Schwund vom Kompressor ausgeglichen, doch durch diese Mehrarbeit kann auch er Schaden nehmen.

Bei konventionellen Fahrwerken ergänzt der „Stoßdämpferprüfstand“ idealerweise die Sichtprüfung. Vorsicht ist bei Luftfahrwerken mit aktiver Regelung geboten, da hier oft „Phantom-Defekte“ angezeigt werden. BILSTEIN-Experte Alexander Kranz aus dem Technical Support erläutert:


„Da das Fahrzeug während der Prüfstands-Simulation in Wirklichkeit steht, schalten die Systeme in der Regel in den höchsten Komfortmodus, der lediglich für niedrige Geschwindigkeiten ausgelegt ist. Da der Test jedoch normalen Fahrbetrieb simuliert, heben die Räder schneller ab. Dieses führt zu der falschen Annahme, dass das Fahrwerk defekt ist.“

Quelle: BILSTEIN

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