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Bosch erhält Aufträge in Milliardenhöhe

Veröffentlicht am 18.12.2020
 

Mehr Intelligenz im Auto: Dafür sorgt Bosch mit Fahrzeugcomputern. Sie sind die neuen Multitalente der Fahrzeugelektronik und bündeln immer mehr Funktionen einzelner Steuergeräte in zentralen, besonders leistungsstarken Elektronikmodulen. Bereits seit 2019 steuern Fahrzeugcomputer von Bosch etwa Fahrerassistenzsysteme oder Fahrzeugbewegung von Serienfahrzeugen. In Kürze kommen zentrale Computer für Cockpitfunktionen und Karosserieelektronik dazu. Damit ist das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen bei Fahrzeugcomputern so breit aufgestellt wie kein anderes Unternehmen, denn Bosch bietet sie serienreif für alle Bereiche moderner Fahrzeuge an. Das zahlt sich auch wirtschaftlich aus. Bosch hat jetzt Aufträge für Bordcomputer im Wert von Milliarden Euro erhalten. Seit dem Sommer 2020 gibt es rund 2,5 Milliarden.


„Fahrzeugcomputer bergen für Bosch enormes Geschäftspotenzial. Bereits heute sind wir mit Hochleitungsrechnern einer der führenden Entwicklungs- und Technologiepartner für Automobilhersteller“, sagt Harald Kröger, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH.

Der Bordcomputer ist ein zentraler Bestandteil des Plans von Bosch, seine Führungsposition bei softwareintensiven elektronischen Systemen auszubauen. Dieser Markt umfasst rund 20 Milliarden Euro und wächst bis 2030 jährlich um bis zu 15 Prozent. Im Januar 2021 wird die neue Abteilung für domänenübergreifende Computerlösungen mit insgesamt 17.000 Mitarbeitern ihre Arbeit aufnehmen. In der Einheit führt Bosch sowohl die Hard- als auch Softwareentwicklung für Fahrzeugcomputer, Sensoren und Steuergeräte für alle Fahrzeugbereiche zusammen.

Fahrzeugelektronik wird fit für die Zukunft

Kein Auto wird in Zukunft mehr ohne Hochleistungs-Steuergeräte auskommen. In den zentralen Knotenpunkten laufen alle Nervenstränge eines Autos zusammen. Dank enormer Rechenleistung von mehreren Milliarden Operationen pro Sekunde verarbeiten die Zentralrechner selbst große Datenmengen, wie sie für das automatisierte Fahren, datenbasierte Dienste und permanente Software-Updates erforderlich sind. Rund 30 Prozent des Werts eines Fahrzeugs soll Software künftig ausmachen; heute sind es lediglich zehn Prozent (Quelle: McKinsey). Diese Entwicklung zeigt den Stellenwert, den Bits und Bytes für Fahrzeuge künftig haben. Fahrzeugcomputer, die einen solchen Software- und Datenumfang handhaben, sind daher bald Standard in allen Fahrzeugen – von Kleinwagen über die Oberklasse bis zum 40 Tonner. Bosch entwickelt sie sowohl für Cockpit- und Vernetzungsfunktionen, Fahrerassistenzsysteme und automatisiertes Fahren als auch den Antrieb und die Karosserieelektronik. Damit lassen sich alle zentralen Fahrzeugfunktionen auf einer Handvoll leistungsstarker Zentralrechner zusammenführen. Ein Beispiel: Boschs zentraler Cockpit-Computer übernimmt in der nächsten Fahrzeuggeneration die Aufgaben von bis zu zehn Steuergeräten. In Folge können Automobilhersteller die Anzahl der teilweise mehr als 100 Steuergeräte deutlich reduzieren.

„Fahrzeugcomputer sind der Schlüssel, um die Komplexität von Elektroniksystemen zu reduzieren und so sicher wie möglich zu machen“, sagt Kröger.

Werden künftig mehr zentrale Hochleistungsrechner verbaut, spart das obendrein Kabellänge – und damit Kosten, Gewicht und Bauraum.

Speerspitze der Fahrzeugelektronik

In den nächsten Jahren wird der Fahrzeugcomputer auch Aufgaben in verschiedenen Bereichen des Fahrzeugs kombinieren. Sie steuern dann neben der Fahrzeugbewegung beispielsweise auch die Karosserieelektronik in nur einem Zentralrechner. Diese sind dann umso leistungsfähiger: In den letzten rund 20 Jahren wuchs die Rechenleistung eines einst für die Navigation eingesetzten Steuergerätes um den Faktor 3 000. Verglichen mit dem Moore‘schen Gesetz, das eine Verdopplung der Rechenleistung alle zwei Jahre annimmt, ist diese Steigerung rund drei Mal so groß. Damit kann ein Cockpit-Computer neben Displays, Infotainment und Sprachsteuerung auch Aufgaben anderer Fahrzeugbereiche steuern, wie etwa bestimmte Assistenzfunktionen.

„Mit Fahrzeugcomputern von Bosch werden selbst hoch komplexe Fahrfunktionen beherrschbar, die über einzelne Fahrzeugdomänen hinausgehen“, sagt Dr. Mathias Pillin von Bosch.

Er übernimmt ab Januar 2021 den Vorsitz des Bereichsvorstandes des neuen Geschäftsbereichs Cross-Domain Computing Solutions. Seinen Namen hat der Bereich übrigens nicht von ungefähr. Übersetzt bedeute er domänenübergreifende Computer-Lösungen. Hier bündelt das Unternehmen seine Kräfte in der Software-, Elektrik- sowie Elektronikentwicklung aus den Bereichen Fahrerassistenz und automatisiertes Fahren, Car Multimedia sowie Antrieb und Body Electronics unter einem Dach.

Baukastenlogik birgt Geschäftspotenzial

Bosch bietet seinen Fahrzeugcomputer in einem erweiterbaren modularen System an, das ein geeignetes elektronisches System für alle Anforderungen und Anforderungen enthält. Das System besteht aus Hardware und Software. Das Ziel ist eine Software- und Systemarchitektur für das gesamte Fahrzeug, bei der alle Zentralrechner, Sensoren und Steuergeräte wie in einem Baukasten zusammenpassen und aufeinander aufbauen. Davon profitieren Autobauer, denn die Baukastenlogik macht die Entwicklung der Fahrzeugcomputer für unterschiedliche Fahrzeugmodelle besonders flexibel. Ist beispielsweise eine grundsätzliche Architektur von Hard- und Software vorgegeben, lässt sie sich – je nach Kundenprojekt – entlang einer festgelegten Systematik anpassen. Für Premiumfahrzeuge kommen dann weitere Softwarebausteine oder spezielle Chips auf den Platinen dazu, um mehr Funktionen zu ermöglichen. In Kleinwagen hingegen lässt sich der Aufbau der Fahrzeugcomputer so anpassen, dass sie wichtige sicherheitsrelevante Basisfunktionen zentral abdecken.


„Mit der Baukastenlogik für Fahrzeugcomputer und unserer breiten Aufstellung kann Bosch auf alle Bedürfnisse von Autoherstellern eingehen“, sagt Pillin.

Durch das Baukastenprinzip steckt in den Hochleistungscomputern außerdem enormes Geschäftspotenzial, denn Bosch kann damit einen großen Markt erschließen. Quelle: Bosch

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