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Wash & Check-Aktion 2020 beendet

Veröffentlicht am 18.11.2020
 

Über 1.269 Reifenchecks wurden im Rahmen der Aktion „Wash & Check“ der Initiative Reifenqualität – „Ich fahr‘ auf Nummer sicher!“ durchgeführt. Ziel der Aktion war es, Autofahrende auf die Bedeutung der Reifenqualität aufmerksam zu machen. Pünktlich zum anstehenden Wechsel von Sommer- auf Winterreifen gab es an 313 Standorten bundesweit vom 14. bis 27. September 2020 die groß angelegte Aktion rund um das Thema Reifen. Waschstraßen und Tankstellen mit Waschanlage nahmen an der Aktion teil und informierten ihre Kunden umfassend über das Thema Reifensicherheit.


An 18 Standorten waren Expertenteams vor Ort, die auf Wunsch einen kurzen aber sinnvollen Reifencheck übernahmen. Dabei wurden die Pneus auf Beschädigungen überprüft, die Profiltiefe gemessen und auch das Alter der Reifen und der Reifendruck gecheckt. Dazu gab es umfassendes Informationsmaterial, welche Kriterien beim Check wichtig sind. Unter Einhaltung von Corona-Schutz-Maßnahmen, wie dem Mund-Nasen-Schutz für alle Experten, Desinfektionsmittel zum Reinigen der Hände und Kontaktflächen, sowie dem obligatorischen Abstand zu den Autofahrenden, wurden an 1.269 Fahrzeugen fünf Punkte gecheckt, die mehr Verkehrssicherheit bringen.

Jeder vierte Reifen rollt mit unzureichendem Reifendruck

Bei den überprüften Reifen der „Wash & Check“-Aktion war der Reifendruck bei fast jedem vierten Reifen nicht in Ordnung (23,1 Prozent). Dieser Wert hat sich im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt – obwohl in jedem zweiten Fahrzeug RDKS verbaut war.

„Auch Reifen mit einem Reifendruckkontrollsystem, kurz RDKS, sollten regelmäßig geprüft werden“, sagt Christian Wolf vom Auto- und Reiseclub Deutschland (ARCD).

Ein RDKS ist nur eine technische Unterstützung, die eine regelmäßige manuelle Überprüfung nicht vollends ersetzt. Das System muss aber bei jedem Reifenwechsel erneut richtig eingestellt werden. Bei Unsicherheiten hilft der Fachhandel hier weiter.

Profiltiefe im Blick

Zweiter wichtiger Check ist die Überprüfung der Profiltiefe. Denn auch wenn die gesetzliche Mindesttiefe von 1,6 Millimetern noch nicht erreicht ist, kann ein Reifen zum Sicherheitsrisiko werden. Experten empfehlen deshalb bei Sommerreifen mindestens 3 Millimeter und bei Winterreifen 4 Millimeter Mindestprofil. Darunter ist vor allem die Fahrstabilität in Gefahr. Dazu Peter Kerkrath, Fachbereichsleiter Presse und PR der Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation freiberuflicher Kfz-Sachverständiger (KÜS):

„Ist keine ausreichende Profiltiefe gegeben, können Sommerreifen das Wasser auf der Fahrbahn nicht mehr schnell genug abtransportieren, der Reifen schwimmt auf. Winterreifen verzahnen sich nicht mehr mit der Fahrbahn und haben keinen Grip mehr.“

Wie in den Vorjahren ist bei etwa jedem zehnten Reifen die Profiltiefe nahe der Verschleißgrenze oder bereits darunter.

Risse, Beulen, Dellen – beschädigte Reifen sind nicht sicher

Punkt drei in der Checkliste ist die Sichtprüfung auf Schäden. Dabei haben die Experten der Wash & Check-Aktion sowohl die Laufflächen, als auch die Reifenflanken ins Visier genommen. Risse, Dellen oder Beulen in den Seiten eines Reifens weisen auf den Bruch der Karkasse hin. Der Unterbau des Pneus kann dann beschädigt sein und schlimmstenfalls kann während der Fahrt Luft entweichen. Beim Blick auf die Lauffläche wurde nach Beschädigungen und Fremdkörpern wie Schrauben oder Nägeln geschaut, die im Reifen hätten stecken können. Diese Fremdkörper können tückisch sein, da sie die Luft nur langsam entweichen lassen und ein „schleichender Plattfuß“ entsteht. Bei der Sichtprüfung schauten sich die Experten auch die Felgen an. Dellen an der Felgenschulter deuten auf einen harten Bordsteintreffer hin, bei dem ebenfalls die Karkasse eines Reifen beschädigt werden kann. Häufiger kommen allerdings Alterungsrisse vor, die entstehen, wenn das Gummi porös wird. Diese sichtbaren Schäden kamen bei 5,7 Prozent der geprüften Reifen vor.

Das Reifenalter gilt es zu beachten

Die oben beschriebenen Kriterien sind vielen Autofahrenden geläufig. Dagegen fallen die Punkte vier und fünf gerne durchs Raster, obwohl sie ebenso wichtig sind. Der vierte Check galt deshalb bei der „Wash & Check“-Aktion dem Reifenalter. Die sogenannte DOT-Nummer gibt Aufschluss über den Produktionszeitpunkt des Reifens. Die vierstellige Zahl besteht aus der Produktionswoche und dem Produktionsjahr. Gummis, die älter als 10 Jahre sind, sollten nicht weiter gefahren werden. Grund ist, dass im Laufe der Zeit die Gummimischung aushärtet. Damit nehmen auch die sicherheitsrelevanten Eigenschaften eines Reifens ab. Bei „Wash & Check“ wurden 6,4 Prozent der Reifen mit einem Alter von über 10 Jahren gefunden.

Auf Details achten – Ventilkappen

Zu guter Letzt überprüften die Experten die Ventile und dabei die Ventilkappen. Aus einem Ventil tritt zwar keine Luft aus, wenn die Kappe fehlt, allerdings schützen sie das Ventil. Ohne Ventilkappen können sich Steinchen oder Schmutz im Ventil festsetzen und dadurch eine Undichtigkeit hervorrufen.

Grundsätzlich gilt: Ein Reifencheck erhöht die Sicherheit des Autofahrers, seiner Beifahrer und die anderer Verkehrsteilnehmer um ein Vielfaches. Daher wird empfohlen, bei jedem zweiten Tankstopp einen Reifencheck durchzuführen.

Die „Wash & Check“-Aktion 2020

Insgesamt ging die diesjährige Wash & Check-Aktion vom 14. bis zum 27. September 2020. An beiden Freitagen und Samstagen innerhalb des Aktionszeitraums wurden an 18 Expertenstandorten kostenlose Reifenchecks durchgeführt. Über den gesamten Aktionszeitraum informierten alle 313 Standorte mit Plakaten, Flyern und zusätzlichem Infomaterial über die Aktion und das Thema Reifensicherheit.

Die Aktion wird unterstützt von den Partnern Auto- und Reiseclub Deutschland (ARCD), dem Bundesverband Tankstellen und Gewerbliche Autowäsche Deutschland e. V. (BTG – Minden), Continental Reifen Deutschland GmbH und der Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation freiberuflicher Kfz-Sachverständiger e. V. (KÜS).


Quelle: DVR – Deutscher Verkehrssicherheitsrat

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