Im Jahr 1895 begann die Erfolgsgeschichte der Oberflächenmarke Acella. Eine der bekanntesten Folienmarken von Continental gehört zum Kerngeschäft im Bereich Oberflächen für automobile Innenräume. Das Material überzeugt mit seinen guten Eigenschaften, vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und seinem Preis-Leistungs-Verhältnis.
Das Technologieunternehmen Continental blickt zurück auf eine lange Tradition und eröffnet gleichzeitig neue Möglichkeiten für die Fahrzeuginnenräume der Zukunft: Die Erfolgsgeschichte von Acella, der bekanntesten Oberflächenmarke des Unternehmens, hat bereits vor 125 Jahren begonnen. Heute ist das Material ein Musterbeispiel für innovative und langlebige Oberflächenlösungen für Fahrzeuginnenräume.
„Acella ist eine unserer wichtigsten Marken“, erklärt Dr. Dirk Leiß, der bei Continental die Geschäftseinheit Oberflächen leitet. „Die große und weiterhin wachsende Produktfamilie gehört zu unserem Kerngeschäft.“
Davon zeugen die Innovationen mit Blick auf die Mobilitätskonzepte der Zukunft.
Umweltfreundlich und zukunftsweisend
Die jüngste Entwicklung, das transluzente Acella Hylite Concept, weist den Weg in die automobile Zukunft: Es ermöglicht besondere Lichteffekte durch das Hinterleuchten der Oberflächen, die nicht zuletzt bei Elektrofahrzeugen und bei Konzepten rund um das autonome Fahren gefragt sind.
„In all den Jahren ist Acella immer jung geblieben“, bilanziert Leiß. „Es ist uns gelungen, das Material immer wieder an neue Gegebenheiten und Marktanforderungen anzupassen. Inzwischen steht Acella für unsere größte Produktfamilie und bietet für jede Anwendung die passende Lösung.“
Auch der Aspekt der Nachhaltigkeit rückt immer mehr in den Fokus. So sind die aktuellen Produkte von Anfang an nachhaltig entwickelt. Das Material ist führend unter den geruchs- und emissionsarmen Kunstledern. Es kann heute lösemittelfrei, allein mit wasserbasierten Lacken hergestellt werden, und für den Textilrücken können biobasierte Rohstoffe und recycelter Kunststoff verwendet werden. Acella Light findet Anwendung in modernen Leichtbaukonzepten und trägt so dazu bei, den Kraftstoffverbrauch und damit CO2-Emissionen zu senken. Heute ist Acella das bevorzugte Material für Fahrzeuginnenausstattungen.
„Seine Langlebigkeit, das gute Preis-Leistungs-Verhältnis und zahlreiche Designmöglichkeiten haben es dazu gemacht“, fasst der Verantwortliche für das Automobilgeschäft, Christian Nöll, einige der wichtigsten Produktvorteile zusammen.
Nicht nur bei der Beschaffung, auch im Verarbeitungsprozess bei unseren Kunden spielt das als Rollenware gelieferte Acella seine Kostenvorteile gegenüber Echtleder voll aus. Die maschinelle Fertigung ermöglicht darüber hinaus eine einheitlich hohe Oberflächenqualität, die bei echtem Leder nicht gewährleistet ist. Auch unter hygienischen Gesichtspunkten überzeugt Acella. Die Oberfläche ist schmutzunempfindlich und reinigungsfreundlich.
„Vor allem bei Sitzanwendungen ist das Material damit klar im Vorteil gegenüber Leder- und Textilbezügen“, betont Nöll.
Acella lässt sich für den jeweiligen Einsatz mit den passenden Eigenschaften ausstatten und wird in hochwertiger Qualität im globalen Maßstab produziert. Fahrer und Passagiere profitieren vom hohen Komfort, hochwertigen Designs und der Langlebigkeit des Materials. Das besonders knick- und temperaturbeständige Acella Protect ist das bislang widerstandsfähigste Material der Marke. Es kommt vor allem in besonders beanspruchten Bereichen zum Einsatz, beispielsweise in Nutzfahrzeugen sowie in Bau- und Landmaschinen.
Wie alles begann
Am 30. Mai 1895 hat die spätere Benecke-Kaliko AG, heute Teil der Continental, ihr neu entwickeltes Nitro-Kunstleder der Marke Acella beim kaiserlichen Patentamt als Warenzeichen angemeldet. Am 30. September folgte die Eintragung in die Zeichenrolle. Gegenüber dem bis dahin erfolgreichen Wachstuch und Ledertuch mit Leinölfirnis war es kältebeständiger und widerstandsfähiger gegen Alterungserscheinungen – Eigenschaften, die Acella heute noch ausmachen.
Unter dem Markennamen Acella vertrieb das Unternehmen fast drei Jahrzehnte lang zahlreiche Produkte, überwiegend für den häuslichen Gebrauch. Verkaufsrenner war bis Anfang der 1920er-Jahre das „Ledertuch“. Es wurde beinahe universell verwendet, aber vor allem als Möbelüberzug und zur Ausstattung von Straßenfahrzeugen und Eisenbahnwaggons eingesetzt.
Mitte der 1920er-Jahre führte der Weg von der Wachstuchfabrik zum modernen kunststoffverarbeitenden Werk durch den wachsenden Kunstlederbedarf der aufblühenden Automobilindustrie.
Die nach dem Zweiten Weltkrieg einsetzende Entwicklung und Vermarktung neuer Produkte auf PVC-Kunststoff-Basis unter dem bekannten Namen Acella hatte den Aufstieg zum größten kunststoffverarbeitenden Unternehmen in Europa zur Folge. Die geschickte Ausnutzung der Acella-Eigenschaften ermöglichte ein schnelles Wachstum. Mitte der 1960er-Jahre wurde die Produktpalette auf Fußbodenbeläge für Fahrzeuge ausgeweitet.
In den Folgejahren wurden ständig neue Produkte entwickelt und weitere Anwendungen gefunden, schwerpunktmäßig im Fahrzeugsektor. Aber auch auf anderen Gebieten kam Acella gut an. So kam kaum ein Kino ohne Acella-Wandbespannung aus. Eine sprunghafte Nachfragesteigerung für den Fahrzeuginnenraum erfuhr Acella in den 1970er-Jahren. Damals entwickelten die Oberflächenexperten in Hannover eine Technologie, die es ermöglichte, das synthetische Material mit einer realistischen Ledernarbe zu versehen.
Leiß dazu:
„Damit wurde Acella endgültig zu der festen Größe auf dem Markt, die heute nicht mehr wegzudenken ist.“
Quelle: Continental