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Sensor-Lastkontrolle für Nutzfahrzeuge

Veröffentlicht am 21.09.2020
 
  • Das On-Board-Wiegesystem liefert vor Reiseantritt nützliche Informationen über das Gesamtgewicht des Fahrzeugs und die Achslast.
  • Lastüberwachung ermöglicht effiziente, wirtschaftliche und sichere Beladung von Fahrzeugen sowie eine verbesserte Ausnutzung der gesetzlichen Ladekapazitäten.
  • Datenbasierte Lösung ist Grundlage für vorausschauende Wartung und neue Geschäftsmodelle.

Das Technologieunternehmen Continental hat ein leistungsfähiges und zuverlässiges On-Board-Wiegesystem (OBWS) entwickelt, das das Gewicht von Nutzfahrzeugen inklusive des Anhängers oder Sattelaufliegers schnell und unkompliziert erfasst beziehungsweise darstellt – dies erfolgt bereits vor Fahrtantritt und unabhängig von einer stationären Waage. Weitere Funktionen ermöglichen Effizienzsteigerungen, die weit über die Einhaltung der EU-Direktive 2015/719, die im Mai 2021 in Kraft tritt, hinausgehen.


Die Verordnung schreibt den EU Mitgliedsstaaten eine häufigere Messung des Gesamtgewichts von Nutzfahrzeugen vor – um entsprechend zu planen und Sanktionen zu vermeiden, müssen Fahrer und Flottenbetreiber den Beladungszustand des Fahrzeugs schon vor Fahrtantritt kennen. Das ist bislang kaum möglich und stellt die Akteure vor besondere Herausforderungen, erst recht, wenn der Sattelauflieger wie üblich vom Spediteur bereitgestellt wird.

Zuladung stets im Blick

Die meisten EU-Länder setzen zur Erfüllung der neuen Vorgaben derzeit vorrangig auf eine flächendeckende, in die Straßeninfrastruktur eingebettete Lösung. Das On-Board-Wiegesystem bietet allerdings einen Mehrwert, der über die regulatorischen Anforderungen hinausgeht.

„Selbst wenn Achslasten und Gesamtgewicht künftig über Sensoren in der Fahrbahn gemessen werden, bleibt die fahrzeugbasierte Lösung für Speditionen, Flottenmanager und Fahrer interessant“, sagt Marc Leinemann, der als technischer Projektleiter bei Continental an der Entwicklung des On-Board-Wiegesystems beteiligt ist.

Noch bevor der Lkw losfährt, können Flottenbetreiber und Fahrer überprüfen, ob sie sich mit dem Gewicht eines Fahrzeugs im sicheren Bereich bewegen. Systeme, die das Fahrzeuggewicht erst nach Fahrtantritt ermitteln, bieten diesen Vorteil nicht. Lässt sich das Gewicht bereits vor der Fahrt feststellen, können die Fahrzeuge effizienter und auch sicherer beladen werden. Eine verbesserte Ausnutzung der gesetzlichen Ladekapazitäten wird erreicht. Die bereitgestellten Daten ermöglichen zudem eine vorausschauende Wartung. Sie können auch als Grundlage für neue Geschäftsmodelle dienen, beispielsweise mit lastabhängigen Transporttarifen.

Sensoren messen die Achslasten

Die Anforderungen der Flotten sind allerdings unterschiedlich: Es gibt Mischflotten mit unterschiedlich gefederten Fahrzeugen. Deshalb haben die Experten bei Continental verschiedene OBWS-Lösungen entwickelt, die die jeweiligen Kundenanforderungen berücksichtigen. Luftgefederte Fahrwerke eignen sich besonders gut zur kontinuierlichen Ermittlung des Beladungszustandes jeder einzelnen Achse. Aber auch für stahlgefederte Achsen hat Continental maßgeschneiderte Lösungen.

So hat das Technologieunternehmen für luftgefederte Fahrzeuge einen Sensor entwickelt, der mittels Ultraschall die Höhenlage und den Druck von Luftfedern misst, um den Beladungszustand der Achse zu ermitteln. Davon abgeleitet ist ein parallel zum Stoßdämpfer montierter Höhensensor für nicht luftgefederte Fahrzeugachsen. Er erfasst den Federweg der Blattfederung und gibt so Auskunft über den Beladungszustand der jeweiligen Achse. Sowohl für stahl- als auch für luftgefederte Achsen eignet sich zudem der Dehnungssensor von Continental. Er misst die Verspannung des Achskörpers und ermöglicht damit die Ermittlung der Achslast. Die Summe der Achslasten ergibt das Fahrzeuggewicht inklusive Beladung.

Komplettsystem aus einer Hand

In allen vier Fällen werden die erhobenen Daten gesammelt, weitergeleitet, ausgewertet und die Ergebnisse schließlich via App auf dem Smartphone des Fahrers oder auf einem Display im Fahrerhaus angezeigt. Fuhrparkmanager können die Daten ebenfalls abrufen und die Auslastung ihrer Flotten optimieren. Alle Produkte und Services bietet Continental als komplettes System aus einer Hand – von der Luftfeder über den Sensor bis hin zur Datenverarbeitung und den Softwareanwendungen.


Die EU-Direktive 2015/719: die Hintergründe

Die Messung des Fahrzeuggewichts soll die Infrastruktur schonen und Umweltbelastungen reduzieren. Überladene Lkw stellen für sich genommen ein erhöhtes Verkehrsrisiko dar. Zudem verschleißen sie die Fahrbahn, Brücken leiden unter der Überlast. Das kostet nicht nur Geld für die Instandhaltung, sondern gefährdet aufgrund verursachter Straßenschäden auch die Sicherheit auf den Strecken. Gleichzeitig soll die regelmäßige Messung für einen gerechteren Wettbewerb sorgen. Schließlich soll sie dazu führen, dass sich alle Transporteure an die vorgeschriebenen Höchstlasten halten. Quelle: Continental

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