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Was macht intelligente Reifen aus?

Veröffentlicht am 08.07.2020
 

Auf dem Weg zum autonom fahrenden Auto dürfen die Anforderungen an die Reifen nicht außer Acht gelassen werden. Mit Sensoren vernetzte Reifen werden eine wesentliche Rolle spielen, wenn Maschinen und nicht mehr Menschen die Fahrbedingungen kontrollieren. Experten bei Nokian Tyres sind der Meinung, dass intelligente Reifen spätestens in fünf Jahren alltäglich sein werden.


Die Automatisierung des Verkehrs schreitet voran, damit einher gehen auch immer neue Anforderungen an die Reifen der Fahrzeuge, die sich im Verkehr bewegen. Wenn ein Fahrzeug nicht von Menschen gesteuert wird, muss es in der Lage sein, die Fahrbedingungen individuell, zum Beispiel über an den Reifen installierte Sensoren zu beobachten. Die gewohnten Sicherheitsmerkmale eines Reifens, wie Grip auf Eis und Aquaplaning-Widerstand, werden durch Technologie ergänzt, die Echtzeit-Daten liefert.

„Wenn ein Fahrzeug keinen aktiven Fahrer hat, der sicherstellt, dass die Reifen sicher zum Fahren sind, muss eben jene Sicherheit anderweitig festgestellt werden“, sagt Mika Penttilä, Head of Digital Technology bei Nokian Tyres.

Wenn die Informationen, die über die Reifen gesammelt werden, mit beispielsweise aktuellen Wetterdaten kombiniert werden, kann sich das Fahrzeug-Informationssystem ein Bild von den vorherrschenden Fahrbedingungen machen und so die Fahrweise entsprechend anpassen. Die Reifensensoren können zusätzlich die Abnutzung des Reifenprofils, den Reifenluftdruck und die Reifeninnentemperatur überwachen. Ein Anstieg der Reifeninnentemperatur könnte zum Beispiel ein frühzeitiger Hinweis auf eine Reifenbeschädigung sein, wodurch einer gefährlichen Situation auf der Straße vorgebeugt werden kann.

„Egal wie intelligent das jeweilige Fahrzeug ist, Reifen sind und bleiben die einzige Verbindung zwischen dem Fahrzeug und der Straße“, sagt Jukka Kasi, Senior Vice President Products & Marketing bei Nokian Tyres.

Der Reifen informiert, wenn er gewechselt werden muss

Intelligente Reifen ermöglichen neue Dienstleistungs-Modelle, die schon zum Einsatz kommen könnten, lange bevor tatsächlich autonome Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs sein werden.

„Auch in der Zukunft werden sich Reifen abnutzen und man wird sie regelmäßig ersetzen müssen. Der Kauf eines neues Reifen-Sets könnte jedoch einfacher und weniger aufwändig als bisher werden“, sagt Penttilä.

Zukünftige Kühlschranke werden neue Milch bestellen können, wenn sie ausgeht – und entsprechend könnte es sich mit abgefahrenen Reifen verhalten. Während sich die Reifen abnutzen, können Sensoren den nächstgelegenen Reifenhändler kontaktieren, der dann einen neuen Satz Reifen liefert oder ihn sogar gleich vor Ort montiert. Laut Jukka Kasi ist der erste wesentliche Schritt jedoch die Benachrichtigung des Fahrers über die Abnutzung des Reifens.

Der Reifen kann den Abnutzungs-Zustand der Reifen auf dem Fahrzeug-Informationssystem anzeigen und somit den Fahrer benachrichtigen, dass die Reifen noch bedenkenlos für weitere drei Monate genutzt werden können. Zur selben Zeit beauftragt das System die Kontaktaufnahme mit dem nächstgelegenen Reifenhändler und stellt die entsprechenden Kontaktinformationen zur Verfügung. Ähnlich benachrichtigen Fahrzeuge heutzutage bereits den Fahrer darüber, dass der Treibstoff knapp wird und stellen Navigationsvorschläge zur nächstgelegenen Tankstelle zur Verfügung.

Vorbeugende Wartungstätigkeiten werden besonders in Bezug auf die steigende Beliebtheit von gemeinschaftlich genutzten Fahrzeugen wichtig – ganz zu schweigen von dem Zeitpunkt, ab dem die Fahrzeuge autonom auf den Straßen unterwegs sein werden. Damit kann sichergestellt werden, dass die Fahrzeuginsassen nicht irgendwo auf halber Strecke ihrer Reise stranden.

Intelligente Reifen wird es vor autonomen Fahrzeugen geben

Auch wenn die große automobile Revolution noch in vollem Gange ist, sind verschiedene Sensoren und Lösungen für intelligente Reifen schon heute verfügbar. Die automatische Reifendruckkontrolle – kurz TPM-System – ist Verbrauchern bereits bekannt. Weiter fortgeschrittene Technologie kam bisher nur bei professioneller Nutzung zum Einsatz. Zum Beispiel gibt es das Nokian Tyres Intuitu Konzept, speziell für Landwirtschafts- und Logistikreifen. Hier werden die Reifen mit Sensoren bestückt, die alle generierten Reifen-Daten in einer Mobil-App sammeln.

Jukka Kasi glaubt, dass derartige Lösungen auch im Endverbraucher-Bereich zum Einsatz kommen werden – und das schon früher als autonome Fahrzeuge.


„Intelligente Reifen werden sich zuerst bei elektrischen Fahrzeugen etablieren, da diese Fahrzeuge größere Reifen benötigen und es bereits eine große Anzahl an Sensorik und Verbindung zu den Reifen gibt. Wir erwarten eine derartige Entwicklung innerhalb der nächsten fünf Jahre“, fasst Kasi zusammen.

Quelle: Nokian Tyres

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