BILSTEIN erläutert: Welche Perspektiven bietet der Umbau auf konventionelle Dämpfer?
Die Niveauregulierung an der Hinterachse über sogenannte Nivomat-Stoßdämpfer ist fast ausschließlich Kombis vorbehalten – sowie einigen Vans und SUVs. Wie BILSTEIN erläutert, kommen die Bauteile ohne zusätzliche Elektronik aus und „pumpen“ das Auto bereits nach kurzer Fahrtstrecke auf Normalhöhe, und das unabhängig von der Beladung. Die hierzu nötige Energie wird durch die Verwendung einer weichen Hilfsfeder rein mechanisch aus den Bewegungen gewonnen, die zwischen Rad und Fahrzeugaufbau entstehen.
Da Nivomat-Varianten wie konventionelle Stoßdämpfer nach dem Prinzip der Volumenverdrängung arbeiten, verschleißen sie auf die gleiche Weise. Wie sich ihr Zustand überprüfen lässt, erläutert folgende kurze
Checkliste von BILSTEIN:
- Probefahrt: unstabile Hinterachse / Durchschlagen
- Akustikprüfung: Geräusche während der Probefahrt (Klappern/Poltern)
- Sichtprüfung: Hinterachse hängt durch, Undichtigkeit, ausgeschlagen oder beschädigt
- Ist ein Austausch der Nivomat-Stoßdämpfer nötig, gibt es zwei Optionen, die nachfolgend mit Vor- und Nachteilen erläutert werden sollen.
1. Austausch gegen ein Ersatzteil mit identischer Funktion
Pro:
- Beibehaltung der Niveauregulierung
Contra:
- Schwierige Materialbeschaffung
- Häufig nur als OE-Produkt verfügbar
- Hoher Preis: ca. 300-1200 € pro Stoßdämpfer
- Im Fahrbetrieb leichtes Nicken/Stuckern
- Kaum Infos im Aftermarket vorhanden
2. Umbau auf konventionelle Stoßdämpfer – etwa Hochleistungsdämpfer vom Typ BILSTEIN B6 oder B8
Pro:
- Verwendung von Hochleistungs-Stoßdämpfern BILSTEIN B6/B8
- Kostenersparnis
- Verbesserte Fahreigenschaften
Contra:
- Entfall der Niveauregulierung
Soll eine Umrüstung erfolgen, empfiehlt BILSTEIN, mit dem Kunden offen über alle Vor- und Nachteile zu sprechen. Grundsätzlich ist die Maßnahme immer möglich, erfordert aber ein gewisses technisches Know-how. Im Vergleich zu Standardserienersatz bieten BILSTEIN B6 Stoßdämpfer den Vorteil, dass diese in der Regel mit Einrohr-Technologie angeboten werden und eine bessere Dämpfleistung erbringen.
Um den Umbau auf BILSTEIN-Stoßdämpfer erfolgreich durchzuführen, ist es zwingend erforderlich, Federn und Anbauteile für die Hinterachse mit Standardfahrwerk (ohne Niveauregulierung) zu verwenden. Grund für den Austausch der Anbauteile ist, dass die werkseitig verbauten Komponenten nicht für die Umrüstung ausgelegt sind. So sind die originalen Federn als Hilfsfedern ausgelegt und tragen nicht zur Fahrhöhe bei.
Quelle: BILSTEIN