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VDA: IAA wird zur Mobilitätsplattform

Veröffentlicht am 02.12.2019
 

Mattes: IAA wird von der reinen Automesse zur Mobilitätsplattform

Der VDA hat ein völlig neues Konzept für die IAA entwickelt: Sie soll künftig neben der Leistungsschau in den Hallen die Innovationen und Erlebniswelten auch in die Stadt zu den Bürgern bringen.


Die IAA soll von einer Autoshow zur Mobilitätsplattform werden. Die deutschen Automobilhersteller legen auch in Zukunft den Fokus darauf, weltweit technologisch führende Fahrzeuge zu entwickeln und zu bauen. Zudem wandeln sie sich auch zu Mobilitätsanbietern. Neue Technologien setzen sich durch, neue Player treten auf den Markt. Der Verband der Automobilindustrie (VDA), als Organisator der IAA, trägt dem mit einem grundlegend neuen IAA-Konzept Rechnung, das zusammen mit Mitgliedsunternehmen entwickelt wurde.

Die IAA 2021 wird weiterhin die neuesten Fahrzeuge und Entwicklungen der Pkw-Hersteller und Zulieferer zeigen. Zugleich soll sie sich noch stärker als bisher als Dialog- und Themenplattform präsentieren und zu einem Ort des Wissensaustauschs entwickeln – unter Beteiligung der Automobilindustrie und anderen Branchen sowie unter Einbeziehung der Stadt, die 2021 Ort der neuen IAA wird.

„Unser Konzept für die IAA sieht etwas völlig Neues vor. Die IAA wird keine reine Autoshow mehr sein, sondern eine Mobilitätsplattform. Sie wird auch raus aus den Messehallen und in die Städte gehen“, sagte VDA-Präsident Bernhard Mattes. „Sie wird direkt zu den Menschen kommen, die außerhalb von Messehallen und -gelände neueste Fahrzeuge, neueste Technologie und Mobilitätskonzepte erleben und ausprobieren können.“

Den Städten, die bereits Interesse an einer Ausrichtung gezeigt haben, sind inzwischen die nötigen Unterlagen inkl. Anforderungskatalog, Timing und Erläuterungen zugegangen. Der VDA ist offen für weitere Kommunen, die sich an dem laufenden Bewerbungsverfahren beteiligen wollen.

„Natürlich steht für uns weiterhin das Automobil im Mittelpunkt. Aber wir werden für die kommende IAA auch die Verbindung mit anderen Verkehrsträgern suchen – und den Dialog mit den Menschen darüber, wie wir Verkehr künftig gestalten wollen“, erklärte Mattes.

Die neue IAA ruht mit dem neuen Konzept auf drei Säulen: Automobilhersteller, Zulieferer und Mobilitätsdienstleister werden im Rahmen von Premieren, Pressekonferenzen und Markeninszenierungen ihre neuesten Fahrzeuge und Entwicklungen präsentieren und auf der IAA Conference aktuelle Themen durchaus auch kritisch diskutieren. Dieser Kern der IAA wird durch zwei Erlebniswelten ergänzt.

Auf attraktiven Flächen sollen beispielsweise großzügige Teststrecken für Probefahrten und Parcours auf abgesperrten Straßen und Arealen entstehen. Besucher sollen dort neueste Technologie, wie beispielsweise automatisiert fahrende Autos mit alternativen Antrieben, neueste Modelle oder neue Mobilitätsangebote in Praxistests erleben können. In Verbindung mit Events sollen die Marken der Aussteller unmittelbar im urbanen Raum erlebbar werden. Zudem sucht die Branche den Dialog mit dem Bürger sowie automobil-kritischen Gruppen in Form von Dialogveranstaltungen.

Verbindungsglied zwischen dem Kern der IAA auf einer zentralen Fläche und dem urbanen Spot ist die dritte Säule: eine Erlebnisachse. Dort pendeln Konzept-, Test- und Serienfahrzeuge der Aussteller und lassen die Besucher neueste Technologie bis hin zum automatisierten Fahren unmittelbar im Praxistest erlebbar machen. Städtische Verkehrsangebote, darunter der ÖPNV, verschmelzen dabei zu einem neuen IAA-Mobilitätskonzept, das neue städtische Infrastruktur wie Wasserstofftankstellen, Ladesäulen und Mobilitäts-Hubs miteinbeziehen kann.

„Wir wollen, dass schon die kommende IAA über die Zeit des Events hinauswirkt. Mit dem Abbau der Stände ist nicht alles vorbei, sie soll etwas Nachhaltiges schaffen. Im besten Fall ist sie Anstoß für die Etablierung neuer Konzepte und Testfelder eines neuen Mobilitätsmixes in der ausrichtenden Stadt. Über dieses Konzept reden wir derzeit mit mehreren Städten“, sagte Bernhard Mattes.

Die Wandlung von einer reinen Leistungsschau zu einem Konzept für einen neuen Mobilitätsmix in der entsprechenden Stadt kann nur in enger Abstimmung mit der jeweiligen Kommune gelingen. Die Stadt selbst also sollte aktiv zum Gelingen beitragen. Dazu gehören die Bereitschaft, ein Organisations-Konzept zu entwickeln, sowie die Bereitstellung von Flächen für Erlebnisräume einschließlich eines Kosten- und Ertragsmodells. Zuletzt sind für einen Erfolg Organisationkapazitäten der jeweiligen Verwaltung und auch die Bereitschaft zu Investitionen nötig, etwa für einen Ausbau der Ladeinfrastruktur, Wasserstofftankstellen oder Erprobungsstrecken für autonom fahrende Autos.


Die Stadt ist damit nicht nur Austragungsort der international bekanntesten Mobilitätsplattform, sondern erhält die Chance, am Investment der Mobilitätsindustrie zu partizipieren. Sie kann sich damit an die Spitze einer globalen Bewegung setzen und die IAA als entscheidenden Treiber für die eigene, nachhaltige Mobilitätsagenda nutzen.

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