Israelisches Startup Uveye will sich als weltweiter Standard der externen Fahrzeuginspektion etablieren
- KI- und Deep Learning basierte Lösungen von Uveye ermöglichen automatisierte Rundum-Fahrzeuginspektion
- Proprietäre Software- und Hardwarelösungen liefern lebensechte Bilder
- Europapremiere des neuen Reifeninspektionssystems Artemis auf der IAA
- 2019 eröffnet Uveye einen deutschen Standort
Uveye Ltd., Entwickler von auf künstlicher Intelligenz (KI) basierten Lösungen für die Automatisierung der externen Fahrzeuginspektion, präsentierte auf der IAA in Frankfurt sein neues Reifeninspektionssystem Artemis erstmals in Europa. Artemis ist sowohl für Nfz- als auch für Pkw-Flotten geeignet. Ziel ist die Verbesserung von Effizienz und Genauigkeit der Reifeninspektion sowie der Fahrzeugsicherheit. Das System kommt erstmals bei Kavim, einem israelischen Busunternehmen, zum Einsatz. Neben Artemis bietet Uveye seine digitalen Inspektionslösungen in Form von zwei weiteren Modulen an: Den Unterboden-Scanner „Helios“ gibt es als stationäre und mobile Version und mit „Atlas“ wird die Oberseite des Fahrzeugs im 360-Grad-Verfahren untersucht. Weitere Features sind in der Entwicklung, die die externe Fahrzeuginspektion noch weiter verbessern sollen.
Die drei aktuell im Markt befindlichen Module von Uveye nutzen Künstliche Intelligenz und Deep Learning und können einzeln oder kombiniert verwendet werden. Sie können die externe Inspektion über die gesamte Lebensdauer eines Fahrzeugs und die komplette automobile Wertschöpfungskette hinweg automatisieren – von der Zulieferung von Teilen und Komponenten ans Band über den Check während der Produktion bis zur Fahrzeugendabnahme und Gebrauchtwagenkontrolle. Bei bis zu 30 km/h im Drive-through-Verfahren können Fehler – von Öllecks über Beulen und Kratzer an der Karosserie bis hin zu Schäden an Reifen, Bremsen, Fahrwerk oder dem Auspuff – automatisch erkannt werden. Und dies bis zu einer minimalen Größe von einem Millimeter. Der Rundum-Scan des Fahrzeugäußeren dauert lediglich wenige Sekunden und liefert innerhalb kürzester Zeit äußerst exakte und aussagekräftige Ergebnisse. Dafür nutzt Uveye proprietäre Hard- und Software in Form von hochauflösenden Kameras, Sensor-Fusionstechnologie und KI-basierten Bildverarbeitungsalgorithmen.
Der mobile Unterboden-Scanner Helios, den Uveye ebenfalls auf der IAA zeigt, nutzt die Flächenscan-Technologie und verfügt über fünf hochauflösende Kameras. Innerhalb von Sekunden-Bruchteilen machen diese mehrere 1000 Bilder und senden die Daten in die Cloud, wo diese miteinander verknüpft und mit einer Datenbank abgeglichen werden. Je nach der vom Kunden gewählten Konfiguration liefert das System ein lebensechtes Bild des Unterbodens, das eine automatische Markierung der potenziellen Problemstellen enthält. Der Bediener kann manuell weitere Markierungen vornehmen, Bemerkungen hinzufügen und den Schweregrad des Defekts aus einer Vorschlagsliste auswählen.
Das 2016 gegründete israelische Start-up entwickelte seine Technologien ursprünglich für die Sicherheitsindustrie, ist aber mittlerweile mit rund 20 relevanten Unternehmen aus der Automobilindustrie für verschiedene Anwendungszwecke im Gespräch. Erst kürzlich erhielt das Unternehmen frisches Kapital – unter anderem von Volvo Cars und Toyota Tsusho – in Höhe von 31 Mio. US-Dollar. Beide Unternehmen haben sich an Uveye nicht nur finanziell beteiligt, sondern werden die Technologien des Startups auch aktiv nutzen. So will Volvo Cars das Inspektionssystem von Uveye international in seinen Fertigungsstandorten, bei seinen Händlern und im Aftermarket einsetzen. Auch Toyota Tsusho wird das Uveye-System in seinem Gebrauchtwagennetz einführen, unter anderem soll damit der gesamte japanische Markt abgedeckt werden. Neben Volvo Cars und Toyota Tsusho kooperiert Uveye auch mit Skoda, Daimler und weiteren führenden Fahrzeugherstellern. Mit Daimler führt Uveye aktuell zwei Machbarkeitsstudien durch. In Deutschland wird Uveye in diesem Jahr einen Standort eröffnen.
Amir Hever, CEO von Uveye, sagte:
„Unser Unternehmen ist heute in zwei Bereichen aktiv: Der Sicherheitssektor betreut weltweit über 80 Kundenstandorte, darunter Botschaften, Seehäfen, Flughäfen, Militärbasen, Kraftwerke und Gefängnisse. Unser Automotive-Sektor unterstützt vor allem OEMs. Aber unsere Technologien sind auch für Autovermieter, Bus-, Lkw- und Pkw-Flottenbetreiber, Versicherungsgesellschaften oder den Aftermarket relevant. Es ist unser erklärtes Ziel unsere integrierte Plattform in beiden Sektoren als weltweiten Standard für die externe Fahrzeuginspektion zu etablieren.“
Quelle: IAA