Neue Filter Cubes am Stuttgarter Neckartor sollen Stickstoffdioxid-Konzentration senken
Der Filtrationsexperte MANN+HUMMEL ersetzt seit letzter Woche seine 17 Fiter Cubes III am Stuttgarter Neckartor durch 23 weiterentwickelte Systeme. Nach positiven Ergebnissen bei der Reduzierung der Feinstaubbelastung hatte das Unternehmen die bestehenden Anlagen bereits im April mit neu entwickelten Kombifiltern vorübergehend nachgerüstet. Diese ermöglichen es, nicht nur Feinstaubpartikel, sondern auch Stickstoffdioxid aus der Luft aufzufangen. Die ab heute neu installierten Filter Cubes III sind ebenfalls mit dieser Technologie ausgestattet, verfügen darüber hinaus aber über eine größere Filterfläche sowie stärkere Lüfter. Auf Basis von Simulationen eines externen Simulationsbüros geht MANN+HUMMEL davon aus, dass durch den Einsatz der leistungsstärkeren Systeme die Stickstoffdioxid-Konzentration um 10 bis 30 Prozent sinken wird.
Bereits seit Dezember 2018 sind Filter Cubes III von MANN+HUMMEL zur Senkung der Feinstaubbelastung am Stuttgarter Neckartor im Einsatz. Die bisherigen Auswertungen haben gezeigt, dass sie die Konzentration vor Ort um 10 bis 30 Prozent reduzieren. Im Februar 2019 hatte MANN+HUMMEL ein neues Kombifiltermedium zur Reduzierung von Stickstoffdioxid (NO2) an belasteten Orten in seiner Firmenzentrale in Ludwigsburg vorgestellt. Um möglichst schnell zur Senkung der Stickstoffdioxid-Belastung am Stuttgarter Neckartor beizutragen, hatte sich das Unternehmen anschließend in Absprache mit dem Verkehrsministerium Baden-Württemberg und der Stadt Stuttgart für eine vorübergehende Installation der Technologie in die bestehenden Systeme entschieden.
Die ersten Zwischenergebnisse der Übergangslösung stellen in Aussicht, dass die angestrebte Reduzierung von Stickstoffdioxid erreicht wird: Nach dem heute beginnenden Austausch der Anlagen durch Systeme mit größerer Filterfläche und stärkeren Lüftern erwartet MANN+HUMMEL die volle Wirksamkeit. Die Stickstoffdioxid-Konzentration soll vor Ort um 10 bis 30 Prozent gesenkt werden. An der Messstelle „Am Neckartor“ wurde der Grenzwert für Stickstoffdioxid (40 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahresmittel) bisher regelmäßig überschritten.
Weniger Stickstoffdioxid durch den Einsatz von Aktivkohle
Die eingesetzen Kombifilter verfügen neben einer Filterlage für Partikel über zusätzliche Aktivkohlelagen, die Stickstoffdioxid adsorbieren. Es werden hochporöse Aktivkohlemedien eingesetzt, die durch ihre große Oberfläche sehr effektiv Stickstoffdioxid aufnehmen. Bei der Aufnahme finden verschiedene Prozesse statt, hierzu zählen physische Adsorption, chemische Bindung und katalytische Reduktion. Die Technologie zeichnet sich durch einen besonders geringen Druckverlust aus, der es ermöglicht, die Luft bei sehr geringem Energieeinsatz effektiv zu reinigen. In den Filter Cubes sind neben den Kombifiltern Ventilatoren eingebaut, die Umgebungsluft anziehen. Der Filter bindet über 80 Prozent des Stickstoffdioxids und des Feinstaubs aus der angesaugten Luft. Über eine Steuerungselektronik lässt sich der Betrieb der Filter bedarfsgerecht einstellen. Damit kann optimal auf die aktuelle Luftqualität reagiert werden. Sensoren erfassen Luft- und Wetterdaten, die in einer Cloud zusammengeführt und analysiert werden.
Quelle: MANN+HUMMEL