Weltweite Unterstützung im Kampf gegen Luftverschmutzung
Austausch mit 100 Kommunen und Regionen in Europa
- Dr. Volkmar Denner: „Saubere Luft geht uns alle an. Bei Bosch sehen wir uns auch bei der Luftqualität in der Verantwortung.“
- Bosch berät deutsche und internationale Städte im Verkehrsmanagement.
- Bosch verfolgt die Vision einer möglichst emissionsfreien Mobilität.
- Web-Special von Bosch zu Urbaner Mobilität und Luftqualität ist online.
Städte sind weltweit Anziehungspunkt für immer mehr Menschen. 2050 wird es mehr als sechs Milliarden Großstadt-Einwohner geben. Das sind doppelt so viele wie heute. Im selben Zeitraum wird sich der urbane Verkehr verdreifachen – unter anderem, weil mit dem boomenden Online-Handel der Lieferverkehr weiter zunehmen wird. Mehr Menschen und mehr Verkehr bedeuten auch mehr dicke Luft. Von Paris bis Shanghai stehen Städte deshalb vor ein und derselben Herausforderung: Sie müssen individuelle Mobilität von Personen und Gütern aufrechterhalten und zugleich die Luftqualität verbessern. Keine leichte Aufgabe: Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO leben rund 90 Prozent der Weltbevölkerung heute an Orten mit schlechter Luftqualität. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD beziffert den volkswirtschaftlichen Schaden durch Luftverschmutzung global auf ungefähr fünf Billionen US-Dollar. Der Hauptteil davon sind steigende Gesundheitskosten.
„Saubere Luft geht uns alle an“, sagt Dr. Volkmar Denner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH. „Bei Bosch sehen wir uns nicht nur global beim Klimaschutz, sondern auch vor Ort bei der Luftqualität in der Verantwortung. Dazu brauchen wir nicht weniger, sondern mehr Technik. Mit ‚Technik fürs Leben‘ können wir Städten helfen und die Welt zu einem besseren Ort machen.“
Bosch arbeitet deshalb unter wie über der Motorhaube an einer möglichst emissionsfreien Mobilität und zeigt auch als Arbeitgeber weltweit Verantwortung für bessere Luftqualität.
Luftqualität verstehen: andere Stadt, andere Herausforderung
Technischer Fortschritt und veränderte Regulierungen haben die Luftqualität insbesondere in Europa und den USA deutlich verbessert. Verursacher schlechter Luft ist nicht nur der Verkehr allein. Vielmehr tragen auch Industrie, Landwirtschaft und Energieerzeugung zur Luftverschmutzung bei – weltweit in unterschiedlichem Maße. Je nach Standort ist die Zusammensetzung der Luft sowie der Anteil an Schadstoffen wie Feinstaub, Ozon, Schwefeldioxid oder Stickoxid grundverschieden. Hinzu kommt: Luftchemische Prozesse, ausgelöst etwa durch unterschiedliche Temperaturen, Windverhältnisse und Sonneneinstrahlung, beeinflussen die Luftqualität. Viel Sonne erhöht den Anteil an Ozon. Ozon wiederum kann Stickstoffmonoxid zu Stickstoffdioxid (NO 2 ) umwandeln. Um diese Zusammenhänge besser zu verstehen und um aus Städten von verschiedenen Standorten mehr Daten zu Luftschadstoffen zu erhalten, entwickelt Bosch ein Immissions-Messsystem. Die kompakten Messboxen werden zurzeit im Großraum Stuttgart ebenso wie in Paris und Marseille erprobt. Sie sollen zuverlässige Daten zur Luftqualität liefern, auf deren Basis in Echtzeit zum Beispiel flächendeckende Luftqualitätskarten für ein verfeinertes Verkehrsmanagement erstellt werden können.
Unter der Motorhaube: Stickoxid- und Partikelemissionen im Blick
Bosch setzt sein Wissen und hohe Finanzmittel ein, um Autos fit für die Zukunft zu machen. Dazu gehört zweierlei: die Elektromobilität voranzutreiben und die Verbrennungstechnik weiterzuentwickeln. Das Ziel: Verbrenner, deren Emissionen zur Luftbelastung in Städten keinen nennenswerten Beitrag mehr leisten. Mit der neuen Technik für Dieselfahrzeuge hat Bosch einen großen Schritt in diese Richtung gemacht. Damit kann der Ausstoß von Stickoxiden weit unter das Niveau künftiger Grenzwerte gesenkt werden. Die Technik geht sukzessive in Serie. Stickoxidemissionen neuer Dieselfahrzeuge werden somit bald kein Thema mehr sein. Das sind Partikelemissionen bei Diesel dank Partikelfilter schon lange nicht mehr. Dieses Ziel verfolgt Bosch auch für Benziner und kommt dabei gut voran: Mit innermotorischen Maßnahmen und effizienter Abgasnachbehandlung kann der Partikelgrenzwert der Euro-6d-temp-Norm um zirka 70 Prozent unterschritten werden. In Europa führt Bosch keine Entwicklungen für Ottomotoren mehr durch, die nicht mit Partikelfilter ausgerüstet sind. Auch Partikelemissionen beim Bremsen will das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen minimieren. So erzeugt die iDisc von Bosch im Vergleich zu einer herkömmlichen Bremsscheibe bis zu 90 Prozent weniger Bremsstaub. Boschs regeneratives Bremssystem kann in elektrifizierten Fahrzeugen sogar mehr als 95 Prozent der Bremspartikel verhindern.
Über der Motorhaube: Stadtverkehr verstehen, planen und steuern
Bosch kümmert sich nicht nur unter der Motorhaube um bessere Luftqualität.
„Wir haben das ‚big picture‘ im Blick und betrachten die langfristige Entwicklung der Mobilität besonders in Metropolen“, sagt Denner.
Europaweit steht Bosch mit 100 Kommunen und Regionen im Austausch mit dem Ziel, die Luftqualität zu verbessern. Vorteil: Aus dem Beschleunigungs- und Bremsverhalten eines Autos etwa kann Bosch zuverlässig auf die Fahrzeugflotte und darüber auf die Emissionen des aktuellen Verkehrs schließen. Dazu erhebt Bosch anonyme Daten in Stuttgart und umgebenden Städten und leitet daraus ab, wie sich der Verkehr ändern muss, damit die Emissionen sinken. Auf dieser Basis berät Bosch Städte bei Verkehrsplanung und -management. In Stuttgart hat Bosch beispielsweise gezeigt, dass mit Verkehrsverstetigung der Schadstoffausstoß der Bestandsflotte an Deutschlands meistbelastetem Verkehrsknotenpunkt um bis zu 20 Prozent reduziert werden kann. Das ist nur eine von vielen Stoßrichtungen des Technologie- und Dienstleistungsunternehmens. Eine andere ist der eScooter-Sharing-Service COUP. Mit insgesamt 5 000 Elektrorollern hält die Bosch-Tochter Menschen in Berlin, Paris und Madrid lokal emissionsfrei mobil. Auch reine Softwarelösungen gehören zum Bosch-Repertoire für bessere Luftqualität. Die Triffix-App des gleichnamigen Bosch-Startups liefert Nutzern für ihren Weg von A nach B zur richtigen Zeit direkt aus der Verkehrsleitzentrale maßgeschneiderte Verkehrsinformationen und Alternativrouten. So sorgt die App mit dafür, dass der Stadtverkehr nicht ins Stocken gerät.
Verantwortung als Arbeitgeber: Mobilitätsmanagement für Mitarbeiter
Wenn Verkehr erst gar nicht entsteht, kann er nicht ins Stocken geraten. Das ist der Grundsatz, mit dem Bosch sein betriebliches Mobilitätsmanagement betreibt. Allein im Großraum Stuttgart legen 50 000 Mitarbeiter täglich mehr als 1,5 Millionen Kilometer zurück – und das ist nur ein Achtel aller Bosch-Mitarbeiter weltweit. Die Lösung: Mit Shuttle-Bussen werden viele Fahrten vieler Mitarbeiter zu einer einzigen gebündelt. Diese stellt Bosch an Standorten wie Istanbul in der Türkei, Curitiba und Campinas in Brasilien, Changsha, Peking, Shanghai und Suzhou in China sowie in Stuttgart bereit. In Shanghai etwa befördern zehn Lang- und sieben Kurzstreckenbusse täglich mehr als 1 000 Personen. Zusammen zur Arbeit kommen Mitarbeiter auch mithilfe der Mitfahr-Plattform SPLT, die Bosch 2018 übernommen hat. Die App erleichtert das Bilden von Fahrgemeinschaften und kommt nach Mexiko inzwischen auch im Großraum Stuttgart zum Einsatz. Mit mobilem Arbeiten können Bosch-Mitarbeiter zudem von zuhause oder an einem für sie näher gelegenen Standort tätig sein. Es braucht viele Maßnahmen, damit Luftqualität besser werden kann. Das zeigt das breite Bosch-Engagement. Nur so können Städte weltweit aufatmen und auch in Zukunft für eine steigende Anzahl an Einwohnern lebenswert bleiben.
Quelle: Bosch