MANN+HUMMEL Filter Cubes am Stuttgarter Neckartor senken nun auch Stickstoffdioxid-Konzentration
Die am Stuttgarter Neckartor installierten 17 Filter Cubes III von MANN+HUMMEL werden heute mit einer Technologie nachgerüstet, die neben der Feinstaub- auch die Stickstoffdioxid-Konzentration senkt. Im Februar hatte der Filtrationsspezialist die Technologie zur Reduzierung von Stickstoffdioxid (NO2) an belasteten Orten in seiner Firmenzentrale in Ludwigsburg vorgestellt. Die Innovation trägt zum Gesundheitsschutz von Menschen bei und könnte Fahrverbote in Innenstädten überflüssig machen. Bereits seit Ende letzten Jahres werden die Filter Cubes III von MANN+HUMMEL zur Senkung der Feinstaubbelastung am Stuttgarter Neckartor eingesetzt. Die bisherigen Auswertungen haben gezeigt, dass sie die Konzentration vor Ort um 10 bis 30 Prozent reduzieren können.
Ausgestattet mit einem von MANN+HUMMEL neu entwickelten Kombifiltermedium fangen die Filter Cubes III jetzt nicht nur Feinstaub, sondern auch Stickstoffdioxid aus der Luft auf. Bei der Nachrüstung handelt es sich um eine vorübergehende Lösung, um möglichst schnell zur Senkung der Stickstoffdioxid-Belastung am Stuttgarter Neckartor beizutragen. Im August 2019 werden alle 17 Fiter Cubes III durch weiterentwickelte Systeme mit größerer Filterfläche und stärkeren Lüftern ersetzt. Zudem erhöht MANN+HUMMEL die Gesamtzahl der Anlagen von 17 auf 23. Die Maßnahmen werden die Wirkung im Vergleich zur vorübergehenden Lösung erhöhen.
Nach dem Austausch der Anlagen im August erwartet MANN+HUMMEL sowohl für Feinstaub als auch für Stickstoffdioxid eine Reduzierung von 10 bis 30 Prozent der lokalen Konzentration. Das entspricht 40 Prozent aller Stickstoffdioxid- und Feinstaub-Emissionen, die von vorbeifahrenden Fahrzeugen verursacht werden. An der Messstelle „Am Neckartor“ wurde der Grenzwert für Stickstoffdioxid (40 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahresmittel) bisher regelmäßig überschritten.
Weniger Stickstoffdioxid durch den Einsatz von Aktivkohle
Die Kombifilter verfügen neben einer Filterlage für Partikel über zusätzliche Aktivkohlelagen, die Stickstoffdioxid adsorbieren. Es werden hochporöse Aktivkohlemedien eingesetzt, die durch ihre große Oberfläche sehr effektiv Stickstoffdioxid aufnehmen. Bei der Aufnahme finden verschiedene Prozesse statt, hierzu zählen physische Adsorption, chemische Bindung und katalytische Reduktion. Die Technologie zeichnet sich durch einen besonders geringen Druckverlust aus, der es ermöglicht, die Luft bei sehr geringem Energieeinsatz effektiv zu reinigen. In den Filter Cubes sind neben den Kombifiltern Ventilatoren eingebaut, die Umgebungsluft anziehen. Der Filter bindet über 80 Prozent des Stickstoffdioxids und des Feinstaubs aus der angesaugten Luft. Über eine Steuerungselektronik lässt sich der Betrieb der Filter bedarfsgerecht einstellen. Damit kann optimal auf die aktuelle Luftqualität reagiert werden. Sensoren erfassen Luft- und Wetterdaten, die in einer Cloud zusammengeführt und analysiert werden.
Feinstaubfilter am Stuttgarter Neckartor zeigen Wirkung
Im Rahmen des Pilotprojekts von MANN+HUMMEL – gefördert vom Verkehrsministerium Baden-Württemberg und unterstützt von der Landeshauptstadt Stuttgart – sind seit Dezember 2018 17 Filter Cubes III am Stuttgarter Neckartor installiert. Die dort gelegene Messstelle hatte bis 2017 wiederholt einen der drei Grenzwerte für Feinstaub (Zahl der Überschreitungen des PM10-Tagesmittelwertes) überschritten. Mit dem Pilotprojekt wird erprobt, wie stark die Feinstaubbelastung vor Ort durch den Einsatz der Technologie reduziert werden kann.
Die ersten Auswertungen des Projekts zeigen einen wesentlichen Beitrag der Filter Cubes zur Reduzierung der Feinstaubbelastung. Sie senken die Partikelkonzentration vor Ort um 10 bis 30 Prozent. Das entspricht 40 Prozent aller Feinstaubpartikel, die von vorbeifahrenden Fahrzeugen verursacht werden. Die positiven Zwischenergebnisse der Feinstaubfiltration lassen sich analog auf die Wirksamkeit der Technologie zur Senkung der Stickstoffdioxid-Konzentration übertragen. Das bestätigen Simulationsergebnisse eines unabhängigen Ingenieurbüros.
Auch Ludwigsburg setzt auf Filter Cubes mit Aktivkohle
Im vierten Quartal 2019 beginnt in Ludwigsburg der Einsatz weiterer, mit Kombifiltern ausgestatteter Filter Cubes. Auf Basis eigener Berechnungen und einer Simulation des unabhängigen Ingenieurbüros geht MANN+HUMMEL davon aus, dass 23 Filter Cubes III auch die Schadstoffkonzentration an der Ludwigsburger Friedrichstraße, einer der Hauptverkehrsadern der Stadt, nachweislich verbessern. An der dort gelegenen Messstation wurden die Grenzwerte für Stickstoffdioxid in den letzten Jahren überschritten. Die Filterspezialisten erwarten auch an der Ludwigsburger Friedrichstraße eine Reduzierung von 10 bis 30 Prozent Stickstoffdioxid und Feinstaub.
Quelle: MANN+HUMMEL