Haldex läutet Konzeptphase für Bremssysteme autonomer Fahrzeuge ein
Partner dabei ist ein weltweit führender Lkw-Hersteller
In enger Abstimmung mit einem weltweit führenden Lkw-Hersteller evaluiert Haldex in einer Konzeptphase „Skalierbare Bremssysteme“. Haldex rechnet damit, dass auf die weiterführenden Untersuchungen bis zum Jahresende ein Entwicklungsauftrag folgt. Das Zukunftsprojekt „Skalierbare Bremssysteme“ für vernetzte, autonome und elektrisch angetriebene Fahrzeuge hat Haldex im Frühjahr 2018 vorgestellt. In der Folge fanden zahlreiche Gespräche mit interessierten Kunden statt, die in der nun begonnenen Konzeptphase mündeten. Im nächsten Schritt zielt der von Haldex erwartete Entwicklungsauftrag darauf ab, in enger Zusammenarbeit mit dem Lkw-Hersteller binnen vier bis fünf Jahren ein serienreifes Produkt vorzustellen.
„Wir haben im Herbst eng mit dem Kunden zusammengearbeitet und zahlreiche Tests durchgeführt. Dabei waren die Resultate deutlich besser als bei anderen vorgestellten Lösungen. Wir sind zuversichtlich, dass wir die Vorteile unseres Systems in der jetzt begonnen Konzeptphase nachdrücklich untermauern können“, sagt Åke Bengtsson, Präsident und CEO von Haldex. „Wir freuen uns sehr über den Durchbruch, den diese Kooperation mit sich bringt. Es ist ein weiterer Beweis dafür, dass wir innovative und weltweit führende Lösungen anbieten.“
„Skalierbare Bremssysteme“ unterscheiden sich deutlich von anderen auf dem Markt angebotenen Lösungen. Wesentliche Punkte sind:
- eine präzise Fahrdynamik: Haldex nutzt Sensoren und Algorithmen, um Zugmaschine und Anhänger optimal „in die richtige Richtung zu bremsen“
- offene und integrierbare Schnittstellen zum Fahrzeugsteuerungssystem: Der Lkw-Hersteller behält die volle Kontrolle und gleichzeitig Zugriff auf alle Daten
- kompatibel mit herkömmlichen Druckluft- und elektromechanischen Bremsanlagen
- eine modular und skalierbar aufgebaute Architektur.
Mit der Entwicklung autonomer Fahrzeuge wird in vielen Bereichen die komplette Systemarchitektur neu bewertet und aufgesetzt. Ein Schlüsselelement, das auch Haldex Entwicklungschef Andreas Jähnke betont:
„Mit unserem Ansatz, die Bremssysteme gemeinsam mit den OEMs zu entwickeln, formulieren wir die bisherigen Prinzipien für die Fahrzeugarchitektur neu. Dabei ist uns klar, dass alte und neue Technologien noch über viele Jahre gemeinsam am Markt oder vielmehr auf der Straße sein werden. Mit der klaren Trennung von Hardware und Software ist es aber möglich, mit denselben Softwareroutinen verschiedene Systeme zu steuern – also beispielsweise pneumatische und elektromechanische Bremsen.“
Auf Seiten der Hardware stehen derzeit besonders zwei Systeme im Fokus: elektromechanische (Scheiben-)Bremsen (EMB) und schnell ansprechende Bremsventile (Fast Acting Brake Valves, FABV). Beide Lösungen, die jeweils für bis zu 15 Prozent kürzere Bremswege sorgen können, befinden sich bei Haldex derzeit in der Erprobung.
Quelle: Haldex