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Den Ladeluftkühler richtig austauschen

Veröffentlicht am 12.02.2019
 

Nissens technisches Merkblatt – Austausch des Ladeluftkühlers nach einem Turboladerschaden

Hintergrund

Alle modernen Diesel-Pkws sind mit einem Ladeluftkühler ausgestattet. Der Ladeluftkühler sorgt für einen deutlich besseren Verbrennungsvorgang in Turboladersystemen und erhöht dadurch die Motorleistung. Die Funktion des Ladeluftkühlers besteht im Wesentlichen darin, die Lufttemperatur nach der Komprimierung im Turbolader zu senken, bevor sie in die Verbrennungskammer des Motors gelangt. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf den Ladeeffekt, weil abgekühlte Luft eine deutlich höhere Dichte hinsichtlich der Luftmoleküle pro Kubikzentimeter hat. Die steigert die Menge der angesaugten Luft und führt zu einer wesentlich besseren Motorleistung.


Problem

Der Ausfall des Ladeluftkühlers ist oft mit einem Turboladerschaden verbunden. Der Austausch des Turboladers birgt mehrere Risiken, wenn er nicht gemäß den Installationsanweisungen durchgeführt wird. Turborückstände können den Ladeluftkühler leicht verstopfen, insbesondere Öl, aber auch andere Partikel und abgebrochene Turboteile. Ein undichter Ladeluftkühler ist oft auf einen hohen Systemdruck zurückzuführen, der schließlich zu einer Verformung des Kunststofftanks führen kann, so dass der Ladeluftkühler undicht wird. Wenn nach einer Installation Rückstände im System zurückbleiben, besteht die Gefahr einer Verstopfung, die zu einem Anstieg des Drucks im System führt. Daher muss der Ladeluftkühler einem viel höheren Druck standhalten als dem, wofür er gebaut wurde, was schließlich zum Ausfall des Ladeluftkühlers führen kann.

Das gleiche Problem kann auftreten, wenn die Leistung eines Turboladers manuell erhöht wird. Durch den hohen Druck wird der Ladeluftkühler zusätzlich belastet und die Gefahr einer Tankexplosion erzeugt. Wenn ein Mechaniker einen neuen Turbolader installiert, ohne zuerst den Ladeluftkühler zu untersuchen, läuft das System in einer Hochdrucksequenz, bei der Öl und Partikel, die sich im Ladeluftkühler angesammelt haben, in den Brennraum eingeblasen werden können. Wenn diese Ablagerungen in den Brennraum gelangen, besteht ein hohes
Risiko eines Motorschadens.

Empfohlene Lösung

Um einen Motorschaden zu vermeiden, sollte nach dem Ausfall eines Turboladers immer der Ladeluftkühler ausgetauscht werden, um sicherzustellen, dass er frei von Rückständen – wie Öl, Metall oder anderen Partikeln – ist.

Nach der Installation eines neuen Turboladers müssen alle Systemkomponenten gründlich untersucht werden, um sicherzustellen, dass sie nicht durch Öl oder Metallrückstände blockiert werden. Unabhängig der Ursache für den Ausfall oder den Austausch des Ladeluftkühlers sollte die Ursache für den Schaden immer gründlich untersucht werden, bevor ein neues Gerät installiert wird. Die Peripherieteile (Turbolader, Kurbelgehäuseentlüftung, Abgasrückführung, Lufteintritt in den Turbolader, Abgassystem usw.) müssen in den Fehlersuchprozess integriert werden – sonst könnte der Fehler erneut auftreten.


Beim Austausch des Ladeluftkühlers erforderliche Maßnahmen:

  • Die Luftführung zwischen Turbolader und Ladeluftkühler prüfen, um sicherzustellen, dass keine Verunreinigungen/Partikel/Blockierungen/Querschnitssverringungen entstehen.
  • Die Luftführung zwischen Ladeluftkühler und Ansaugkrümmer, um sicherzustellen, dass keine Verunreinigungen/Partikel/Blockierungen/Querschnitssverringungen entstehen.
  • Beschädigte, verklemmte oder verschmutzte Luftleit- und Befestigungsteile reinigen/ersetzen
  • Bei Bedarf alle Luftführungsdichtungen, Kühlmittelanschlüsse (bei wassergekühlten Ladeluftkühlern) ersetzen.
  • Darauf achten, dass alle Verbindungselemente dicht sind, keine Leckagen auftreten und keine „Sekundärluft” angesaugt wird
  • Nach der Montage eines neuen Turboladers, Ladeluftkühlers, Rohren und Schläuchen immer ein Dichtheitsprüfgerät zwischen Turbolader und Ansaugung benutzen
  • Den Ladedruck mit einem Manometer oder OBD-Anschluss prüfen

Quelle: Nissens

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