Branchenkonjunktur: Leichtes Umsatzplus zum Jahresende erwartet
Der Meinungsaustausch im Rahmen der GVA-Jahresmitgliederversammlung ermöglicht traditionell ein gutes Stimmungsbild von der Branche, das von Zahlen der jüngsten GVA-Mitgliederbefragung gestützt wird: Die GVA-Mitglieder schätzen demnach die allgemeine wirtschaftliche Lage derzeit recht zurückhaltend ein. 36,5 Prozent der Unternehmen gehen von einer positiven gesamtwirtschaftlichen Entwicklung im vierten Quartal 2018 aus.
Mehr als die Hälfte schätzt die Aussichten für die Gesamtwirtschaft aber verhalten ein, immerhin etwa sieben Prozent bewertet sie negativ. Deutlich erfreulicher gestaltet sich der Blick auf den Kfz-Ersatzteilmarkt. Rund zwei Drittel der GVA-Mitglieder konnten in den ersten drei Quartalen dieses Jahres (zumeist leichte) Umsatzzuwächse melden, knapp 18 Prozent erlebten einen stagnierenden Verlauf und 15,3 Prozent berichteten von einem Umsatzminus. Für das Gesamtjahr 2018 rechnen zirka 70 Prozent der GVA-Mitglieder mit steigenden Umsätzen, 12,9 Prozent mit gleichbleibenden und gut 16 Prozent mit sinkenden Zahlen. Der Kfz-Teilehandel ist dabei in seinen Einschätzungen signifikant zuversichtlicher als die Kfz-Teileindustrie. Getragen werden die insgesamt recht positiven Erwartungen von einer weiterhin guten Auslastung der Kfz-Servicebetriebe.1 GVA-Präsident Hartmut Röhl bewertet den diesjährigen Geschäftsverlauf aus Sicht der Branche:
„Der Auftakt des Jahres war recht müde. Durch die lange Winterwitterung, in der Autofahrer in der Regel viele notwendigen Arbeiten am Fahrzeug aufschieben, lagen wir per Ende März bei den kumulierten Umsätzen spürbar im Minus. Der April sorgte dann im Kfz-Ersatzteilgeschäft auch für einen wirtschaftlich sonnigen Frühling, dem sich ganz ordentliche Sommermonate anschlossen. Im Frühherbst ist die Branchenkonjunktur nun wieder etwas abgeflaut. Wir erwarten unter dem Strich dennoch ein leichtes Plus für das Gesamtjahr 2018. Angesichts vieler turbulenter Entwicklungen und Unsicherheiten auf globaler und auch auf nationaler Ebene hätte das Jahr durchaus um einiges schlechter laufen können. Die weiterhin robuste Gesamtkonjunktur kommt uns zugute, obschon viele Ökonomen hier erste dunkle Wolken am Horizont aufziehen sehen.“ Des Weiteren investieren die Autofahrer offenbar aktuell recht intensiv in den Erhalt ihrer Fahrzeuge, denn Neuanschaffungen werden aufgrund der großen Verunsicherung beim Thema Diesel und dessen unklarer Zukunft derzeit von vielen Kunden gescheut. Röhl fordert: „Die Hängepartie beim Thema Diesel muss im Interesse der Umwelt, der Verbraucher und auch der Unternehmen endlich beendet werden. Vor allem ist die Politik gefordert, die gesetzlichen Bedingungen, die technischen Spezifikationen und die Finanzierung für mögliche Nachrüstaktionen zu klären. Die Unternehmen des freien Kfz-Aftermarket wären dann in der Lage, die Nachrüstung zu begleiten.“