Die erste Hypermotion vom 20. bis 22. November 2017 hat neuen Schwung in die Diskussion um digitale, vernetzte und emissionsfreie Mobilität und Logistiklösungen gebracht. Neben einer Beteiligung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) mit den Partnern Logistics Alliance Germany, der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) und der Nationalen Plattform für Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie GmbH zeigten über 100 teilnehmende Unternehmen, wie Transport- und Verkehrssysteme von morgen aussehen können.
Hypermotion – neuer Veranstaltungsmix aus Ausstellung, Tech-Talks und Konferenzen in Frankfurt erhält großen Zuspruch
U.a. präsentierten sich etablierte Unternehmen wie die Deutsche Bahn, der Rhein-Main-Verkehrsverbund, ESWE Verkehr, die Hamburger Hochbahn, der BVG, SAP, SICK, PTV Group und Teradata und über 20 Start-ups. Rund 2.100 Teilnehmer kamen an den drei Veranstaltungstagen nach Frankfurt. Zum interaktiven Veranstaltungskonzept erklärt Detlef Braun:
„Die Hypermotion ist mehr als eine klassische Fachmesse, die neue Produkte vorstellt. Als wissensbasierte Plattform mit einer Reihe von hochkarätigen Fachkonferenzen zu wichtigen Zukunftsthemen treibt das Format selbst neue Innovationen an. In den letzten drei Tagen haben wir Wettbewerbe erlebt, bei denen Start-ups ihre Ideen präsentierten, und einen Hackathon, bei dem Tüftler und Techniker auf Challenges von Lufthansa Cargo, Schmitz Cargobull und Deutsche Bahn hin neue Applikationen entwickelten. Da zeigt sich die Kraft digitaler Schwarmintelligenz. Die Hypermotion bringt junge und gestandene Akteure zusammen und schafft Raum für neue Kooperationen.“
Rainer Bomba, Staatssekretär beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, besuchte die Hypermotion an zwei Tagen:
„Mobilität ist heute etwas völlig anderes als noch vor zehn Jahren. Um die Chancen zu nutzen, die sich aus den neuen, digitalen Technologien ergeben, und gleichzeitig den Anforderungen einer erhöhten Ressourceneffizienz gerecht zu werden, ist es zwingend notwendig, die Bereiche Mobilität und Logistik als ein Thema wahrzunehmen. Einer der Bereiche alleine kann es nicht schaffen. Die Hypermotion lebt hier in ihren Veranstaltungen und Programmen das notwendige Miteinander von Herstellern, Verbänden und Politik, von großen und kleinen Tech-Firmen, von Start-ups, Forschern und Visionären vor.“
Der Chef der Hessischen Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer, ließ es sich nicht nehmen, bei der Preisverleihung des 24-Stunden-Hackathons dabei zu sein, und zeigte sich beeindruckt von den Ideen der jungen Programmierer und Hardware-Experten.
„Am Standort Frankfurt Rhein-Main leben und arbeiten heute bereits rund 5,7 Millionen Menschen, die alle unterschiedliche Ansprüche an Mobilität stellen. Wir brauchen gemeinsame Offensiven für eine zukunftsfähige und vernetzte Infrastruktur wie z.B. den Masterplan Frankfurt RheinMain Plus, entwickelt von Bund, Land, Stadt, RMV und der Deutschen Bahn. Die Informationskampagne „Mehr Zug für die Region“, die wir am 20. November gemeinsam gestartet haben, passt perfekt in den Rahmen einer Hypermotion. Zugleich tragen viele weitere Aspekte von moderner Mobilität, die auf der Hypermotion vorgestellt worden sind, zu einem Erhalt der Standortattraktivität und der Wettbewerbsfähigkeit der Metropolregion Frankfurt / Rhein-Main bei, wie z.B. Konzepte zur Förderung von Intermodalität oder zum Ausbau der Elektromobilität.“
Im Ausstellungsbereich in der Halle 5.1 gab die Deutsche Bahn neben Informationen zum Infrastrukturausbauprogramm Einblicke in das Konzernprogramm Smart Cities sowie in den neuen Geschäftszweig ‚ioki‘, mit dem die DB On Demand-Mobilität und Autonomes Fahren in den öffentlichen Nahverkehr bringen möchte. Bereits im Oktober nahm das Unternehmen im bayerischen Bad Birnbach den ersten autonomen Bus im öffentlichen Straßenverkehr in Betrieb. Im Rahmen ihrer Smart City-Partnerschaft mit der Stadt Hamburg plant die Deutsche Bahn 2018 erstmals eine autonome Buslinie mit Bahnhofsanschluss in einer Großstadt. 2018 will das Unternehmen mit ioki außerdem einen On Demand-Shuttleservice mit bis zu 100 Fahrzeugen (mit Fahrern) anbieten, um die Attraktivität des bestehenden öffentlichen Verkehrs in Hamburg weiter zu erhöhen und die Belastungen durch Autos in der Stadt zu reduzieren.
Die Plattform ‚Mobility inside‘ wurde von Oliver Wolff, Geschäftsführer des Verbunds Deutsche Verkehrsunternehmen (VDV), vorgestellt. Ziel ist eine bundesweite Vernetzung der unterschiedlichen Tarife, Tickets und Fahrplaninformationen im öffentlichen Nah- und Fernverkehr. Somit kann der Fahrgast mit einem elektronischen Ticket via App nach einer einmaligen Anmeldung durch ganz Deutschland reisen. Die technischen Voraussetzungen sind vorbereitet – durch ein verbundweites mandantenfähiges System.
Erik Wirsing, Head of Innovation bei Schenker AG, postulierte für die Logistikbranche:
„Digitalisierung, Automatisierung und Autonomisierung geben heute den Takt vor, die großen IT-Konzerne investieren inzwischen überall auf der Welt in Logistik. Start-ups mischen die Branche mit agilen Entwicklungsmethoden, neuen Technologien und starker Kundenorientierung auf. Um eine optimale Supply Chain zusammenzustellen, müssen viele unterschiedliche Akteure zusammenkommen. Alle haben Lust und Laune, dieses zentrale Zukunftsthema weiterzuentwickeln – und diese inspirierende Atmosphäre spürt man auch hier auf der Hypermotion.“
Die Fachkonferenzen während der Hypermotion wurden zeitlich und inhaltlich aufeinander abgestimmt und organisiert von der CONVENT Gesellschaft für Kongresse und Veranstaltungsmanagement mbH, dem HUSS-VERLAG, ITS Deutschland e.V., dem Forum Elektromobilität e.V., Fraunhofer-Allianz Verkehr, KCW GmbH, dem SmartCity.Institute und dem Travel Industrie Club e.V. Teilnehmer konnten per RFID-Ticket flexibel zwischen den Vorträgen wechseln und vor Ort weitere Module dazu buchen.
Bei der ZEIT-Konferenz „Logistik & Mobilität“ sprach Dr. Frank Appel, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Post AG, über Vor- und Nachteile des Wirtschaftsstandorts Deutschland und die Rolle der Deutschen Post. Andreas Schmitz, Vorstandsvorsitzender von Schmitz Cargobull, betonte die wachsende Bedeutung der Digitalisierung in der Logistik und kündigte ein eigenes Start-up an. Das neue Unternehmen Kubikx schreibt sich demnach auf die Fahnen, Fleetmanagement, Transport- und Logistikprozesse zu digitalisieren.
„Digitale Lösungen zum Steuern und Überwachen globaler Lieferketten werden immer wichtiger, aber auch komplexer“, erklärte Schmitz und verwies auf die immer stärkere Vernetzung zwischen Fahrzeugen, Fracht und Infrastruktur
. Vier Berliner Unternehmensvertreter skizzierten am Status Quo der Hauptstadt mögliche Szenarien für die Zukunft und der Gründer von Volocopter, Alexander Zosel, präsentierte die Neuigkeiten seiner bemannten Drohne, welche in einigen Jahren für eine Disruption im Personennahverkehr sorgen könnte. Immer wieder war der Infrastrukturstandort Deutschland Thema. Dr. Ulrich Nußbaum, Vorsitzender des Präsidiums des Deutschen Verkehrsforums, postulierte, Betriebszeiten für Frachtflughäfen dürften nicht weiter eingeschränkt werden und Binnenhäfen dürften durch Flächenumwandlungen nicht weiter verdrängt werden. Die nächste Hypermotion findet vom 20. bis 22. November 2018 statt. Quelle: Messe Frankfurt