Reibungsarme Radlager von SKF
Im Automobilbau spielen Radlager bei der Kraftübertragung eine wichtige Rolle. Ihre Funktion beeinflusst unter anderem die Effizienz, die Leistungsfähigkeit, den Kraftstoffverbrauch und den CO2-Ausstoß. Entscheidendes Kriterium dabei ist die Reibung: Denn je weniger Motorleistung in Form von Widerstand in den Lagereinheiten ungenutzt verloren geht, desto mehr davon gelangt auf die Straße. SKF hat deshalb Radlager speziell für die Automotive-Industrie entwickelt, die aufgrund von verschiedenen Optimierungen besonders niedrige Reibungswerte aufweisen.
Globalisierung und ein zunehmend härterer internationaler Wettbewerb, rasanter technologischer Fortschritt und immer strengere Abgasnormen: Die Automobilindustrie sieht sich mit einem grundlegenden Wandel konfrontiert. Anstelle von PS, Hubraum und Geschwindigkeit rücken Faktoren wie Energieeffizienz, Kraftstoffverbrauch und CO 2-Emissionen mehr und mehr in den Fokus von Kunden und Herstellern. Sparsame und ökologisch nachhaltige Lösungen sind in Zeiten von Klimawandel und endlichen fossilen Rohstoffen gefragter denn je. Dies gilt für das Auto als komplettes Endprodukt genau wie für seine Komponenten und Einzelteile. Ein Beispiel dafür: Radlagereinheiten.
Effiziente Kraftübertragung verringert den CO 2 -Ausstoß
Radlager sind Teil des Fahrwerks. Ihre Aufgabe besteht darin, Wellen und Achsen zu führen und abzustützen. Dabei nehmen sie Radial- und Axialkräfte auf. Diese entstehen zum einen durch die Drehbewegung des Rades, zum anderen etwa durch Kurvenfahrten. Entscheidend bei der Übertragung dieser Kräfte ist die Reibung des Lagers: Je geringer diese ist, desto weniger Leistung geht verloren. Das verbessert die Effizienz und Performance des Fahrzeugs und verringert den Kraftstoffverbrauch sowie den CO 2-Ausstoß. SKF arbeitet deshalb eng mit namhaften Automobilherstellern zusammen und bietet ein breites Spektrum von Lagereinheiten, die mit besonders niedrigen Reibungswerten die hohen Anforderungen der Branche ideal erfüllen.
Um die Reibung zwischen Kugelsatz und Laufbahn zu minimieren, hat SKF deren Geometrie und Positionierung überarbeitet. Mit durchschlagendem Erfolg: Im Vergleich zu „konventionellen“ Lagereinheiten konnten die Spezialisten den Widerstand um 20 Prozent und mehr verringern. Zum Einsatz kommt hier eine eigens entwickelte Kassettendichtung mit integriertem ABS-Impulsring. Sie besitzt ein spezielles Labyrinth-Design, welches das Eindringen von Verschmutzungen in das Lager verhindert. Ein Radialdichtring optimiert das Übermaß und die Verteilung des Anpressdrucks. Mit diesen beiden Maßnahmen konnte SKF die Reibung an den Dichtungen um 22 Prozent reduzieren.
Reibungsarmes Schmierfett und geringerer Vorspannungsbereich
Zudem bietet das Unternehmen für Radlagereinheiten ein spezielles reibungsarmes Schmierfett, das den Widerstand zusätzlich um neun Prozent verringert. Gleichzeitig sorgt es für maximale Leistungsfähigkeit, ermöglicht einen langlebigen und wartungsarmen Betrieb und verhindert unerwünschte Riffelbildung. Auch den Vorspannungsbereich konnten die SKF Ingenieure entscheidend reduzieren: Weitere zehn Prozent weniger Reibung sind das Ergebnis. Möglich ist dies durch engere Toleranzgrenzen sowie Anpassungen im Produktionsprozess. Lebensdauer und Performance der Lagereinheiten sind dadurch nicht beeinträchtigt.
Umfangreiche interne Tests bestätigten den Erfolg und den praktischen Nutzen der Verbesserungen: Im „Vehicle Environmental Performance Simulator“ von SKF, der auf dem Neuen Europäischer Fahrzyklus (NEFZ) basiert, zeigte sich, dass ein Fahrzeug mit vier reibungsarmen SKF Radlagereinheiten pro Kilometer rund 0,3 Gramm weniger CO 2 ausstößt. Hochgerechnet auf eine jährliche Fahrstrecke von 14.500 Kilometern ergibt sich so eine Einsparung von fast 100 Kilogramm des schädlichen Treibhausgases. Ausschlaggebend sind der geringere Kraftstoffverbrauch und damit die höhere Effizienz des Fahrzeugs. Namenhafte Automobilhersteller wie BMW, Daimler, Volvo und Geely haben die reibungsarmen Radlager von SKF bereits erfolgreich in ihren Flotten im Einsatz.
Quelle: SFK