Der Handel mit preisgünstig produzierten Ersatzteilen und Produktfälschungen blüht – vor allem im Internet gibt es viele Billigteile
In den zurückliegenden Jahren hat sich der Umsatz mit der Situation der Billigteile mehr als verdoppelt.
Die Automotive Aftermarket-Industrie kämpft seitdem mit Umsatzeinbußen. Nicht selten sind Fälschungen so geschickt und Mängel so gut versteckt, dass sie auch für den Kfz-Fachmann mit bloßem Auge nicht erkennbar sind. Hier schaffen spezielle Kennzeichnungen und entsprechende Erkennungssoftware Abhilfe gegen Billigteile. Mit lassen sich Fälschungen identifizieren.
Die Billigteile Situation ist nicht neu. Schon seit mehreren Jahren arbeiten die Hersteller des Automotive Aftermarkets daran, die Prodiukte durch unverwechselbare Kennzeichnungen erkennbar zu machen. Und somit ein Zeichen gegen Billigteile zu setzen. Darüber hinaus weisen Prüfkennzeichen Markenprodukte, die sich in entsprechenden Tests bewährt haben, als solche aus. Doch auch die Industrie von Billigteilen und Fälscher lernen weiter dazu. Neben den ersten dilettantischen Fälschungsversuchen, die bei bloßem Hinschauen zu identifizieren sind, zeigen verschiedene Produkte bereits das erstaunliche Geschick ihrer Erzeuger. Wer seine Produkte schützen möchte, muss sich demnach etwas einfallen lassen. Und Endverbraucher wird empfholen, ausschließlich Markenprodukte zu kaufen und nicht auf vermeintliche Sensationsangebote hereinzufallen. Aber es handelt sich um ein Billigteil.
Technische Echtheitsprüfung von Autoersatzteilen zum Schutz gegen Billigteile
Um Kunden und Techniker mehr Sicherheit zu bieten, hat der europäische Dachverband der Automobilzulieferindustrie (CLEPA) in Zusammenarbeit mit TecCom, einer Marke der TecAlliance GmbH, vor einigen Jahren mit TecIdentify die erste IT-basierte Standardlösung für den Automotive Aftermarket entwickelt. Diese Lösung ermöglicht die Echtheitsprüfung von Ersatzteilen. Derzeit bietet der sogenannte MAPP-Code (Manufacturers against Product Piracy) hohe Sicherheit, eine originäre, weltweit einmalige Identifikationsnummer, die Verpackungen oder die Teile selbst kennzeichnet.
Über eine App kann der MAPP-Code mit dem Smartphone gescannt und das betreffende Produkt überall auf der Welt, rund um die Uhr auf seine Echtheit geprüft werden. Nahezu alle Hersteller greifen auf dieses Verfahren zurück und bieten auf ihren Webseiten entsprechende Funktionen zur Teileidentifikation an. Die Zeit, in der man schwere Produktkataloge herumschleppen musste, sind lange vorbei.
Einige Hersteller möchten sich auf den MAPP-Code allein nicht verlassen und versehen Ihre Produkte mit zusätzlichen Sicherheitsmerkmalen. Das gilt etwa bei Bosch und Mahle, die spezielle Etiketten in Verbindung mit dem MAPP-Code verwenden. Bei der Marke Mahle besteht der Code aus zwei Zeilen: einer Kennnummer des Herstellers sowie einem für jedes Teil neu erzeugten, damit nicht fälschbaren Zufallscode. Auch ohne Internetverbindung kann man die Echtheit der Mahle-Produkte jederzeit sicherstellen: Möglich macht dies das Siegel „VEOMark“, das mit den Daten des MAPP-Codes verknüpft ist und im Unterschied zu Hologrammen nicht reproduziert werden kann.
Die Mehrfach-Sicherung von MS Motorservice gegen Billigteile – Mit ihren sechs Sicherheitsmerkmalen gilt die Verpackung von MS Motorservice als fälschungssicherste am Markt
Nichts dem Zufall überlässt auch bei MS Motorservice Deutschland beim Kampf gegen Billigteile: Das gemeinsam mit Kolbenschmidt, Pierburg und TRW EngineComponents erdachte Verpackungssystem gilt als das derzeit fälschungssicherste. Der Hersteller definiert insgesamt sechs Merkmale, anhand derer sich das Original sicher von der Kopie unterscheiden lässt: Farbe und Bedruckung der Verpackung, Versiegelung, Microcode, ein vierstelliger Holospot mit 2D Data-Matrix-Code und der komplette 2D Data-Matrix-Code, der online überprüft werden kann.
All diese Maßnahmen bieten am Ende ausreichend Sicherheit dafür, nicht auf eine billige Fälschung hereinzufallen. Davor, überhaupt ein solches Imitat zu kaufen, schützt man sich aber immer noch am besten, indem man ausschließlich seriöse Händler konsultiert und sich nicht von absurden Schnäppchenpreisen ködern lässt. Qualität hat eben ihren Preis. Für Mechatroniker und Endverbraucher gilt also: Augen auf beim Teilekauf!
Quelle: Qualität ist Mehrwert