Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie, zu den aktuellen Ankündigungen des künftigen US-Präsidenten Donald Trump: „Wir nehmen die Äußerungen ernst. Allerdings muss sich erst noch zeigen, ob und wie diese Ankündigungen künftig von der US-Administration umgesetzt werden. Im US-Kongress dürfte es gegen Importsteuer-Pläne erheblichen Widerstand geben. Investitionsentscheidungen in der Automobilindustrie sind langfristig geplant und werden nicht von heute auf morgen über Bord geworfen.
Die deutsche Automobilindustrie ist weltweit aufgestellt
Einschränkungen des NAFTA-Raumes würden der Wirtschaft einen deutlichen Dämpfer geben, das kann keiner wollen. Für die deutschen Hersteller sind die Vereinigten Staaten nicht nur der zweitgrößte Exportmarkt, sondern auch ein wichtiger Produktionsstandort, von dem aus der Weltmarkt beliefert wird. In den vergangenen sieben Jahren haben wir unsere Light-Vehicles-Produktion dort auf 850.000 Einheiten vervierfacht. Mehr als die Hälfte der Fahrzeuge, die die deutschen Hersteller in den USA fertigen, werden exportiert. Mit dem Aufbau von Zöllen oder anderen Handelsbarrieren würden sich die USA langfristig ins eigene Fleisch schneiden. Denn in Zeiten der Globalisierung und internationaler Wertschöpfungsketten sind gute Handelsbedingungen von entscheidender Bedeutung für das Wirtschaftswachstum. Man kann vor den weltweiten grassierenden Tendenzen zum Protektionismus nur warnen. Am Ende nehmen alle Nationen davon, trotz scheinbar kurzfristiger Vorteile, nur Schaden.“
Quelle: VDA