Branchenkonjunktur: Unternehmen des freien Kfz-Ersatzteilmarktes auf Kurs
Die GVA-Mitglieder sind mit dem wirtschaftlichen Verlauf des Jahres 2016 bislang insgesamt zufrieden. Das zeigte sich nicht nur in Gesprächen und Wortbeiträgen in Hannover, sondern auch in den Ergebnissen einer GVA-Mitgliederbefragung nach dem dritten Quartal. So konnten 76,6 Prozent der Unternehmen aus Kfz-Teilehandel und Kfz-Teileindustrie steigende Umsätze verbuchen, fast jeder dritte Betrieb konnte gar deutliche Zuwächse von mehr als fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum melden. 81,8 Prozent der GVA-Industriemitglieder konstatierten ein Umsatzplus, bei den GVA-Handelsmitgliedern waren es immerhin noch 72 Prozent. Rund 13 Prozent der Befragten berichteten von gleichbleibenden Umsätzen. Die Umsatzerwartungen für das Gesamtjahr 2016 gestalten sich erfreulich: So rechnen 72 Prozent der Kfz-Teilehändler sowie 86,4 Prozent der KfzTeilehersteller mit Zuwächsen (gesamt: 78,7 Prozent). Damit trauen die GVA-Mitgliedsunternehmen der Branche einmal mehr eine bessere wirtschaftliche Performance als der Gesamtwirtschaft in Deutschland zu. Nur 44,7 Prozent der Befragten beurteilten das gesamtwirtschaftliche Klima in den ersten drei Quartalen des Jahres positiv. Noch einmal gut zwei Prozentpunkte weniger erwarten eine gute Lage der allgemeinen Konjunktur in Deutschland im vierten Quartal 2016. GVA-Präsident
Hartmut Röhl erläutert: „Die Geschäfte verlaufen ordentlich aber der wirkliche Schwung fehlt in diesem Jahr im Kfz-Ersatzteilmarkt. Bislang lagen wir nach dem September unter dem Strich rund 2,2 Prozent über dem Vorjahr und sind guter Dinge, dass der Trend hält. Statistisch zugutekommt den Unternehmen in 2016, dass das Jahr vergleichsweise viele Arbeitstage hat.“ Die Rahmenbedingungen stimmen: So erwartet das Kfz-Gewerbe – die Kfz-Servicebetriebe bilden die größte Kundengruppe für Produkte und Dienstleistungen der GVA-andelsmitglieder – ein positives viertes Quartal 2016.
40 Prozent der Servicebetriebe rechnen mit einer besseren und 56,6 Prozent mit einer saisonüblichen Pkw-Werksstattauslastung gegenüber dem dritten Quartal, das bereits recht erfreulich verlaufen war. Langfristige Prognosen sind aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen und politischen Großwetterlage derzeit aber schwierig, führt GVA-Präsident Hartmut Röhl aus: „Auf internationaler Ebene gibt es neben verschiedenen Krisenherden der Welt auch Entwicklungen, die langfristige Auswirkungen aufdie Wirtschaft insgesamt haben. So wird etwa spannend zu sehen sein, wie die neue USAdministration agiert und welche Schwerpunkte nach den US-Präsidentschaftswahlen gesetzt werden.
Europa wird bezüglich des Freihandelsabkommens TTIP Handlungsfähigkeit beweisen müssen. Hier geht es um wesentliche weltwirtschaftliche Weichenstellungen für die kommenden Jahrzehnte und dabei vor allem um die Frage, ob Europa seine ökonomische Stellung in der Welt halten kann. Leider diskutiert man im Moment dabei aber eher Nebenaspekte und verliert das Wesentliche aus dem Fokus: Die Frage etwa, wer zukünftig z.B. die Standards bezüglich Technologie, Umwelt oder Sicherheit in der Welt setzt. Auch müssen bestehende Handelshemmnisse dringend überprüft werden. Wenn Europa das nicht schafft, könnten uns die weiterhin aufstrebenden asiatischen Wirtschaftsmächte bald abhängen.“
Quelle: GVA