MAHLE und Scuderia Ferrari bauen Kooperation aus
Entwicklung und Lieferung von Motorkomponenten – Vom Rennsport in die Serienproduktion
Stuttgart, 16. März 2016 – MAHLE und die Scuderia Ferrari bauen ihre Zusammenarbeit in der Formel 1 im Rahmen eines langfristigen Kooperationsvertrags aus, welcher auch die Entwicklung und Lieferung von wichtigen Motorteilen umfasst.
„MAHLE ist für uns ein bedeutender Partner bei der Weiterentwicklung unserer Antriebe. Dabei schätzen wir nicht nur die hohe Technologiekompetenz, sondern auch die außerordentliche Verlässlichkeit“, erläutert James Allison, technischer Direktor der Scuderia Ferrari. Die Zusammenarbeit umfasst unter anderem die Optimierung des Kurbeltriebs und die Entwicklung von Hochleistungswerkstoffen. „Das Engagement im Motorsport hat in unserem Unternehmen eine jahrzehntelange Tradition. Viele Entwicklungen haben dazu beigetragen, dass Motoren von Serienfahrzeugen leistungsfähiger und gleichzeitig sparsamer wurden“, betont Wolf-Henning Scheider, Vorsitzender der MAHLE Konzern-Geschäftsführung.
MAHLE entwickelt und produziert für dieses Projekt hochfeste Schmiedekolben und optimiert beispielsweise deren Aluminium-Legierungen und schützende Armierungen. Hinzu kommen reibungsoptimierte Kolbenringe und Kolbenbolzen aus extrem belastbarem Stahl sowie die Zylinderbeschichtung der Motorgehäuse mit reibungsreduzierten und verschleißbeständigen Beschichtungen.
„Die neue Generation der hybridisierten, turbo-aufgeladenen V6-Motoren stellt hier ganz besondere Anforderungen dar“, erklärt Fred Türk, Vice President MAHLE Motorsport.
Zu den Entwicklungsaufgaben für Ferrari gehören aber auch innovative Verbrennungsverfahren. MAHLE setzt hier erstmals eine patentierte Lösung ein, die eine deutliche Wirkungsgradsteigerung ermöglicht. Das neue Magerbrennverfahren MAHLE Jet Ignition® erreicht dies mit einer speziellen Flächenzündung. Im Rennsport wird so eine höhere Leistung erzielt. MAHLE wird das Verfahren aber auch für Serienfahrzeuge weiterentwickeln, denn mit dieser Technologie können Effizienzwerte erzielt werden, die man sonst nur von Dieselmotoren kennt.
Das Beispiel macht deutlich, wie der Rennsport immer wieder ein technologischer Treiber ist. „Die extremen Anforderungen in diesen Fahrzeugen sind Ausgangspunkt für viele innovative Lösungen, die später auch in der Serienanwendung zum Einsatz kommen“, betont Türk. Das Engagement im Rennsport sei darum seit Jahrzenten ein Teil der Gesamtstrategie von MAHLE. Jüngstes Beispiel sind Stahlkolben, die im vergangenen Jahr noch beim Langstreckenrennen in Le Mans zum Sieg verholfen haben. Sie werden nun in den neuen 1,5- und 1,6-Dieselmotoren von Renault verbaut, die die Euro-6-Norm erfüllen. MAHLE ist seit vielen Jahrzehnten in verschiedenen Rennsportserien aktiv. Insgesamt arbeiten in dem Geschäftsfeld Engineering Services, Motorsport und Sonderanwendungen mehr als 300 Ingenieure und Entwickler an neuen Lösungen, die dann in MAHLE Serienwerken umgesetzt werden.
Quelle: MAHLE GmbH