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TÜV SÜD: Signal für sicherere Autos

Veröffentlicht am 06.11.2015
 

TÜV SÜD: Klares Signal für immer sicherere Autos

Berlin/München. Die Ergebnisse des TÜV Reports 2016 bestätigen den Trend: Die Fahrzeuge auf deutschen Straßen werden immer sicherer. Die detaillierten Zahlen des neuen TÜV Reports stellt der Verband der TÜV e.V. (VdTÜV) heute in Berlin vor. Demnach sinkt die Mängelquote zum zweiten Mal in Folge – um einen knappen Prozentpunkt auf 22,6 Prozent. Die Goldene Plakette erhält die Mercedes B-Klasse. Auch auf den folgenden Plätzen finden sich Modelle deutscher Hersteller. Für die TÜV SÜD-Experten ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Qualitätsoffensive der deutschen Premiumhersteller wirkt. Die meisten Beanstandungen gibt es beim Licht. Der Anteil von verkehrsunsicheren Fahrzeugen liegt weiterhin bei nur 0,1 Prozent.


„Zum zweiten Mal in Folge sinkt die Mängelquote deutlich. Damit bestätigt sich die Trendwende aus dem Vorjahr. Das ist ein klares Signal, dass die Fahrzeuge insgesamt immer sicherer werden“, sagt Patrick Fruth, Sprecher der Geschäftsführung der TÜV SÜD Auto Service GmbH zum Ergebnis des TÜV Reports 2016, den der VdTÜV heute in Berlin vorstellt. „Das ist eine gute Nachricht – gerade angesichts der intensiveren Prüfung sicherheitsrelevanter Mängel seit 2012“, so Fruth.

Trendbestätigung auch auf den obersten Plätzen: Hier finden sich wie beim Vorjahresreport ausschließlich Modelle deutscher Premiumhersteller, und das trotz teils sehr hoher Laufleistungen. „Ein klares Zeichen dafür, dass die Qualitätsoffensive der vergangenen Jahre wirkt“, erklärt Fruth. Datengrundlage für den größten unabhängigen Gebrauchtwagenbericht: Insgesamt knapp 9 Millionen Hauptuntersuchungen (HU) bei 233 Fahrzeugmodellen vom zweiten Halbjahr 2014 bis zum ersten Halbjahr 2015. Die Quote der erheblichen Mängel sinkt um 0,9 Punkte auf insgesamt 22,6 Prozent.

Neuwagen verbessern Gesamtergebnis

Blick aufs Treppchen: Auf dem ersten Platz erhält die Mercedes B-Klasse die Goldene Plakette mit der geringsten Quote von durchschnittlich 2,8 Prozent bei den erheblichen Mängeln. Silber geht an den Mercedes GLK (2,9 Prozent), der sich damit um einen Platz verbessert. Der Vorjahreszweite – der Audi A6 – landet in diesem Jahr auf Platz 9 (4,4 Prozent), allerdings mit einer beachtlichen Laufleistung von 80.000 Kilometern nach zwei bis drei Jahren. Bronze gibt es für den Vorjahressieger Mercedes SLK mit einer durchschnittlichen Quote von 3,1 Prozent.

Seit der letzten Ausgabe kürt der TÜV Report auch Klassensieger nach der Einteilung des Kraftfahrt­bundesamtes. Sieger bei den Kleinwagen ist der Audi A1 (4,4 Prozent) und in der Kompaktklasse – wie schon beim TÜV Report 2015 – der Audi A3 (5,0 Prozent). In der Mittelklasse leuchtet der Stern der Mercedes C-Klasse am hellsten (3,7 Prozent) und Gesamtsieger Mercedes B-Klasse ist auch Klassenbester bei den Vans; der Mercedes GLK (2,9 Prozent) erhält das Prädikat bestes SUV.

Neue Lichttechnologie wirkt

Fokus Mängelgruppen: Leichte Verbesserungen in beinahe allen Mängelgruppen lassen die Gesamtquote erneut sinken. Zurückgegangen sind vor allem die durchschnittlichen Quoten bei den erheblichen Mängeln an Lenkgelenken und bei der Beleuchtung. Die Lenkgelenke halten länger durch. Die Mängelquote sank bei den Siebenjährigen um einen halben Prozentpunkt auf 1,0 Prozent, bei den Neunjährigen um 0,6 Prozentpunkte auf 2,0 Prozent. Zur Beleuchtung: Hier fielen besonders die Elfjährigen mit einer Verbesserung auf. Die Quote für eine mangelhafte Beleuchtung vorne sank bei dieser Gruppe um einen halben Prozentpunkt auf 8,9 Prozent. Bei der Beleuchtung hinten fiel die Mängelquote um 0,7 Prozentpunkte auf 10,8 Prozent. Zum Vergleich der Blick auf die Neuwagen: Gar nicht verbessert hat sich die Beleuchtung vorn (2,1 Prozent), während die Beanstandungen an der Beleuchtung hinten um 0,3 Prozentpunkte auf 1,8 Prozent zurückgingen. Trotzdem stehen Mängel beim Licht weiterhin an erster Stelle. Auch wenn es insgesamt eine leichte Verbesserung um einen Prozentpunkt gab, muss mit 30,8 Prozent fast jedes dritte Fahrzeug nach elf Jahren wegen defekter Lampen die Werkstattrunde drehen. Selbst 6,4 Prozent der HU-Debüttanten müssen aufgrund defekten Lichts noch einmal vorfahren.

Zunehmend Sorgen bereiten den Sachverständigen unsachgemäß durchgeführte Nachrüstungen beim LED-Tagfahrlicht. „Die LED-Technik verleitet dazu, die Leuchten zu verformen oder gar in die Scheinwerfer einzubauen. Damit erlischt dann die Genehmigung für den gesamten Scheinwerfer“, so der Hinweis von Fruth. Die weiterhin leichten Verbesserungen an den lichttechnischen Einrichtungen sind nach Expertenansicht auf die geringere Anfälligkeit für Spannungsschwankungen und die höhere Lebensdauer moderner Lampen wie Xenon-Licht zurückzuführen. Die weitere Verbreitung der On-Board-Diagnose führt zusätzlich dazu, dass Ausfälle früher bemerkt und Lampen schneller ausgetauscht werden.

Hohe Laufleistungen siegen mit

Wie 2015 sind auch beim Report 2016 die obersten Plätze bei den Zwei- bis Dreijährigen fest in der Hand deutscher Hersteller. Auf die Spitzenreiter folgen die Mercedes M/GL-Klasse mit einer Quote von 3,6 Prozent bei den erheblichen Mängeln auf Platz 4 und der Porsche 911 Carrera (ebenfalls 3,6 Prozent, Platz 4), gefolgt vom Audi Q5 (3,7 Prozent, 6. Platz) und Mercedes C-Klasse (3,7 Prozent, 6. Platz). Auf dem 8. Platz mit 4,2 Prozent landet wieder Mercedes mit der E-Klasse. Den 9. Platz (4,4 Prozent) teilen sich Audi A1 und A6 mit dem Toyota Yaris. Stichwort hohe Laufleistung: Der A6 hat durchschnittlich bereits 80.000 Kilometer auf dem Tacho, wenn er das erste Mal in die Prüfgasse rollt. Die M- und GL-Klasse von Mercedes debütiert mit 61.000 Kilometern, der Audi Q5 mit 60.000 Kilometern und die Mercedes C-Klasse hat durchschnittlich 58.000 Kilometer zurückgelegt. „Dass sich auf den ersten Plätzen so viele Fahrzeuge mit besonders hohen Laufleistungen befinden, ist ein zusätzlicher Beleg für die hohe Qualität der Neufahrzeuge“, betont Fruth.

Wesentlich geringere Laufleistungen finden sich dagegen bei den Schlusslichtern der Tabelle. Auf dem letzten Platz: der Chevrolet Spark mit einer Mängelquote von 14,6 Prozent nach gerade einmal 31.000 Kilometern. Er löst die jahrelange „Dauerschlussleuchte“ Dacia Logan ab, der sich in diesem Jahr erstmals verbessert – um deutliche 2,9 Prozentpunkte auf den sechstletzten Platz (12,8 Prozent). Auf dem vorletzten Platz: der Fiat 500 (14,1 Prozent), Drittletzter: der Fiat Punto mit 13,3 Prozent.

Hybridtechnologie hält und hält

Wichtig für die Kaufentscheidung beim Gebrauchtwagen: die Langzeitbilanz. Nach vier bis fünf Jahren schneiden Audi A1 (5,7 Prozent), BMW Z4 (6,0 Prozent) und der Audi Q5 mit 6,1 Prozent am besten ab. Die wenigsten Mängel nach sechs bis sieben Jahren hat der Porsche 911 (8,9 Prozent), gefolgt vom  „Teilzeitstromer“ und Gesamtsieger 2011/12 Toyota Prius (9,6 Prozent) und vom VW Golf Plus (10,3 Prozent). Fast das gleiche Bild nach acht bis neun Jahren: auf Platz 1 mit 11,7 Prozent der Porsche 911, gefolgt von Toyota Prius (13,1 Prozent) und Mazda MX-5 mit einer Quote von 15,1 Prozent bei den erheblichen Mängeln.

In beiden Altersklassen hat der Hybrid Prius gegenüber dem Sportwagen 911 bei der Laufleistung ganz klar die Nase vorn: nach sechs bis sieben Jahren 89.000 gegenüber 56.000 Kilometern. Nach acht bis neun Jahren hat sich dieser Abstand noch vergrößert: Prius 108.000 Kilometer versus 67.000 Kilometer beim 911er. Der Toyota Verso landet bei den Zehn- bis Elfjährigen auf Platz 2, hinter dem Porsche 911 (Platz 1). Den 3. Platz belegt der Toyota RAV 4. Auch bei den Senioren fällt der große Unterschied der Laufleistungen auf: Während der Toyota Verso 123.000 und der Toyota RAV 4 113.000 Kilometer auf dem Buckel haben, war Altersklassensieger Porsche 911 durchschnittlich nur 86.000 Kilometer unterwegs.

Die Rote Laterne bei den Zehn- bis Elfjährigen trägt der Fiat Stilo mit 44 Prozent. Nur wenig besser schneidet Vorjahresschlusslicht M-Klasse von Mercedes (W163) mit einer Mängelquote von 43,7 Prozent ab. Ähnlich sieht es nach elf Jahren auch beim VW Sharan und Ford Galaxy aus.

Der TÜV Report wird jedes Jahr vom Verband der TÜV e.V. (VdTÜV) veröffentlicht und gilt als einer der wichtigsten unabhängigen Ratgeber für Autofahrer und Gebrauchtwagenkäufer. In den TÜV Report fließen die Hauptuntersuchungsergebnisse aller TÜV-Unternehmen in Deutschland ein – für die aktuelle Ausgabe insgesamt mehr als 8,8 Millionen Hauptuntersuchungen (HU) zwischen Juli 2014 und Juni 2015. TÜV SÜD hat als größtes TÜV-Unternehmen mehr als 4,2 Millionen Resultate beigesteuert.

Info: Der TÜV Report 2016 ist ab Freitag, 6. November, zum Preis von 4,50 Euro in den TÜV SÜD Service-Centern und im Handel erhältlich.

Alle Informationen zum TÜV Report 2016 unter www.tuev-sued.de/tuev-report-2016.


Den aktuellen „Lkw-Report“ gibt es zum Herunterladen unter www.vdtuev.de.
Weitere Infos zu TÜV SÜD unter www.tuev-sued.de
Quelle:  TÜV SÜD

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