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VDA – „Autonomes Fahren“

Veröffentlicht am 01.11.2015
 

Anhörung im Bayerischen Landtag zu „Autonomes Fahren“

VDA: Vernetztes und automatisiertes Fahren wird Megatrend der Branche und stärkt Industriestandort Deutschland

München/Berlin, 29.Oktober 2015. Bei einer öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Wirtschaft und Medien, Infrastruktur, Bau und Verkehr, Energie und Technologie des Bayerischen Landtages zum Thema „Autonomes Fahren“, an der Universitäten, Unternehmen, Datenschutzbeauftragte und Verbände teilnahmen, betonte der Verband der Automobilindustrie (VDA):


„Die Vereinigung der vier Megatrends – multimodale Mobilität, Elektrifizierung, Vernetzung und Automation – wird in den nächsten zehn bis 20 Jahren einen signifikanten Einfluss auf die Automobilindustrie haben. Dabei wird das vernetzte und automatisierte Fahren zu einem großen Innovationstreiber in der Branche. 16 bis 18 Milliarden Euro werden Fahrzeughersteller und Zulieferer der deutschen Automobilindustrie in den kommenden drei bis vier Jahren in Forschung und Entwicklung zu diesem Themenfeld investieren.

Mit ca. 34 Milliarden Euro bringt die Automobilindustrie ein gutes Drittel der gesamten industriellen Forschungsleistung in Deutschland auf. Nach Angaben der Europäischen Kommission verantwortet die Automobilindustrie unseres Landes zudem ein Drittel der gesamten weltweiten Forschungs- und Entwicklungsausgaben der Branche.

Die Automobilindustrie begrüßt es, dass der Bayerische Landtag einen der Megatrends – das automatisierte Fahren – in den landespolitischen Fokus rückt. Der VDA dankt für die Möglichkeit, dazu in der Anhörung vor dem Ausschuss für Wirtschaft und Medien, Infrastruktur, Bau und Verkehr, Energie und Technologie im Bayerischen Landtag Stellung nehmen zu können. Denn die deutsche Automobilindustrie als Schlüsselindustrie in Deutschland muss die technologische Vorreiterrolle als Chance für den Wirtschaftsstandort Deutschland aufrechthalten können. Technologieeinführungen zu chancenorientierten Diskussionen zu nutzen, darin ist die Politik nur zu unterstützen. Es geht um Rahmenbedingungen für Deutschland als Leitanbieter und Leitmarkt für Innovationen rund um die Mobilität.

Davon sollen Deutschland und Bayern auch in der kommenden Dekade profitieren. Heute beschäftigt die deutsche Automobilindustrie im Inland 800.000 Mitarbeiter in den Stammbelegschaften. Der Inlandsumsatz beträgt 131 Milliarden Euro, das entspricht 36 Prozent ihres weltweiten Umsatzes. 5,7 Millionen Pkw werden im Inland produziert, zusätzlich 9,5 Millionen Pkw im Ausland.

Wesentliche Treiber für die Weiterentwicklung innovativer Fahrzeugtechnologien sind die Erhöhung der Sicherheit, der Effizienz und des Komforts im Straßenverkehr.

Vor allem durch Innovationen und fortschreitende Weiterentwicklung der Sicherheitssysteme konnte die Zahl der im deutschen Straßenverkehr tödlich Verunglückten innerhalb der letzten 20 Jahre von 9.814 (1994) um 65 Prozent auf 3.368 (2014) reduziert werden. Bei ca. 90 Prozent der verbleibenden Unfälle spielt menschliches (Fehl-)Verhalten eine Rolle.

Die Unterstützung des Fahrers und die Reduzierung des Faktors Mensch in über- oder unterfordernden Situationen wird diesbezüglich signifikante Verbesserungen mit sich bringen. Denn wo der Mensch an seine Grenzen kommt, kann und wird die Technologie, zum Beispiel Informationstechnologien und Automatisierung, behilflich sein. So wird das automatisierte Fahren eines dieser Hilfsmittel auf dem Weg zur Vision Zero – einer mobilen Welt ohne Verkehrsunfälle – sein.

Die deutsche Automobilindustrie wird das automatisierte Fahren in evolutionären Schritten vom assistierten über das teil- und hochautomatisierte zum vollautomatisierten und letztendlich fahrerlosen Fahren einführen. Schon heute gibt es viele Assistenzfunktionen, die zum Beispiel die Geschwindigkeit oder den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug regeln oder den Fahrer bei Notbremsungen oder beim Rangieren und Manövrieren unterstützen.

In einigen Jahren werden erste Fahrzeuge mit entsprechenden Sensoren, Aktoren und der Fähigkeit zur Informationsverarbeitung ausgestattet sein, die Funktionen der Hoch- und Vollautomatisierung ermöglichen. Diese automatisierten Fahrfunktionen sind zunächst für Autobahn- und Staufahrten und das Parken zu erwarten. In fernerer Zukunft werden zunehmend auch Fahrten über Land und in der Stadt unterstützt werden.

Für das Zulassen und Nutzen automatisierter Fahrfunktionen sind die nationalen und internationalen rechtlichen Rahmenbedingungen anzupassen, eine internationale Harmonisierung ist anzustreben.

Das automatisierte Fahren wird einen Beitrag zur Verkehrssicherheit und zur Effizienz im Straßenverkehr leisten. Laut einer Umfrage sehen 37 Prozent durch automatisiertes Fahren mehr Sicherheit und weniger Unfälle sowie weniger Staus. 55 Prozent sind dem automatisierten Fahren gegenüber positiv eingestellt. (Quelle: TNS-Studie 09/2015 im Auftrag des VDA). Einem Automobilhersteller wird mehrheitlich zugetraut, das erste und auch das erfolgreichste automatisierte Auto herzustellen. Die deutsche Automobilindustrie ist in Bezug auf die Fahrerassistenzsysteme weltweit führend, diesen Führungsanspruch hat sie auch beim automatisierten Fahren.

Der VDA unterstützt die Strategie der Bundesregierung für die Einführung des vernetzten und automatisierten Fahrens und begrüßt das Engagement von Bayern, diesen Prozess voranzutreiben.“


Quelle: VDA

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