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Das Werkstattgeschäft im Autohaus

Veröffentlicht am 02.09.2015
 

Strategien und Erfolgsfaktoren für eine nachhaltige Profitabilität im After Sales

Das Werkstattgeschäft im Autohaus: Vom Musterknaben zum Sorgenkind?

  • Wichtigster Ertragsbringer gerät zunehmend unter Druck

  • Deutlicher Rückgang der Profitabilität im After Sales Bereich

  • Autohäuser machen das Thema zunehmend zur Chefsache

Der seit langer Zeit wichtigste Ertragsbringer im Autohaus, das Werkstattgeschäft, gerät immer stärker unter Druck. Eine sinkende Werkstattauslastung und rückläufige Erträge deuten darauf hin, dass eine strategische Neuausrichtung im After-Sales-Bereich notwendig ist. Diese erste Erkenntnis einer neuen Studie, die die DEKRA Automobil GmbH beim Institut für Automobilwirtschaft (IFA) an der Hochschule Nürtingen-Geislingen in Auftrag gegeben hat, wurde heute am Rande des Genfer Automobilsalons vorgestellt.


Auf der Grundlage einer Repräsentativbefragung von mehr als 150 Autohäusern zeigt sich ein deutlicher Rückgang der Profitabilität im After Sales seit dem Jahr 2010. Lag der Deckungsbeitrag III im Servicebereich (Bereichsergebnis vom Serviceumsatz in Prozent) im Jahr 2010 noch bei durchschnittlich 29,5 Prozent, so erreichte er im Jahr 2014 nur noch knapp 23 Prozent – und das bei einer auch insgesamt deutlich gesunkenen Profitabilität der befragten Autohäuser.

Die Gründe für diese Entwicklung sind nach Einschätzung der IFA-Experten vielfältig: Die längeren Wartungsintervalle und die geringere Reparaturanfälligkeit der Fahrzeuge spielen hier ebenso eine Rolle wie der intensive Wettbewerb bei einfachen Verschleißreparaturen. Negativ auf die Werkstattauslastung wirkt sich auch der Rückgang der Garantie- und Kulanzarbeiten an fehlerhaften Neufahrzeugen aus. Welche Faktoren darüber hinaus den Ertragseinbruch im After Sales verursacht haben, untersuchen die Experten im Rahmen der Studie noch im Detail.

Die Autohäuser wollen mit einer Vielzahl von Strategien und Maßnahmen diesem negativen Trend entgegenwirken. Auf Basis der genannten Repräsentativbefragung zeigen sich einige klare Handlungsschwerpunkte. Neben der Steigerung der Kundenzufriedenheit und Kundenbindung steht die weitere Qualifizierung der Mitarbeiter im Fokus der befragten Geschäftsführer und Inhaber. Aber auch Maßnahmen zur Optimierung der Werkstattprozesse und zur Kostensenkung rücken künftig stärker ins Blickfeld der Autohaus-Manager.

Gegenüber einer ähnlichen Befragung im Jahr 2013 zeigen die befragten Unternehmen im Jahr 2015 in nahezu allen relevanten After-Sales-Bereichen eine höhere Handlungsbereitschaft. Nach Auffassung des Direktor des IFA-Institutes, Professor Dr. Willi Diez, deutet dies auf eine Neuausrichtung im Werkstattgeschäft hin: „Der After Sales, der im Automobilhandel gegenüber dem Neuwagengeschäft oft stiefmütterlich behandelt wurde, wird jetzt zur Chefsache. Die Autohäuser haben erkannt, dass sie mehr in ihre Ertragsperle Werkstatt- und Teilegeschäft investieren und diesem Bereich mehr Aufmerksamkeit schenken müssen.“

Die inzwischen achte DEKRA / IFA Studie trägt den Titel „Strategien und Erfolgsfaktoren für eine nachhaltige Profitabilität im After Sales“. Die umfassenden Ergebnisse werden im Juni 2015 vorgestellt.


„DEKRA ist langjähriger und zuverlässiger Partner des Automobilhandels. Die Herausforderungen, vor denen die Branche insgesamt steht, sind gewaltig“, so Clemens Klinke, Mitglied des Vorstands DEKRA SE und verantwortlich für die Business Unit Automotive. „In der DEKRA / IFA Studie 2014 haben wir uns mit dem Geschäftsmodell der Zukunft in Sachen Autohandel beschäftigt. Deshalb ist es der logische Schritt, in diesem Jahr den After-Sales-Bereich genauer zu untersuchen. Wir sind gespannt auf die detaillierten Ergebnisse der Studie und hoffen, dass unsere Kunden davon ganz konkret profitieren können.“

Quelle: www.dekra.com

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