KÜS: Kleinlaster bis 3,5 Tonnen sind keine Mängelzwerge
Jeder kennt sie, die kleinen wendigen, vor allem aber schnellen Kleinlaster bis 3,5 Tonnen Gewicht. Sie bringen die Zeitung und das frische Gemüse oder die sehnsüchtig erwarteten Dinge aus dem Internethandel. 2.100.000 Fahrzeuge dieser Art zählt das Kraftfahrt-Bundesamt im Jahr 2014. Die KÜS hat nun aus ihren 2,8 Millionen Hauptuntersuchungen des Jahres 2014 die Mängelbilanz der Kleinlaster mit der der Personenkraftwagen verglichen. Bei den Kleinlastern wurden mehr Mängel notiert als bei den Pkw.
Ohne Mängel fuhren 2014 genau 48,90 % der Kleinlaster aus den Prüfhallen der KÜS, bei den Personenkraftwagen waren es immerhin 56,27 %. Bei den geringen Mängeln waren es bei den 3,5-Tonnern 22,51 %, bei den Pkw 18,41 %. Im Bereich der erheblichen Mängel wird bei der Hauptuntersuchung die Plakette verweigert, die Fahrzeuge müssen von den Mängeln befreit werden und wieder zur Nachuntersuchung in die Prüfhalle. 28,52 % der Kleinlaster ereilte dieses Schicksal 2014, bei den Pkw waren es 25,29 %. Verkehrsunsicher und damit aus dem Verkehr gezogen, wurden 0,06 % der von der KÜS überprüften Kleintransporter und 0,04 % der Personenkraftwagen.
Wenn man genauer hinsieht und die Zahlen in einzelnen Mängelgruppen vergleicht, wird das Bild für die Kleinlaster bis 3,5 Tonnen nicht besser. Gerade in den sicherheitsrelevanten Mängelgruppen sind sie schlechter als die Personenkraftwagen.
Bei der Bremsanlage etwa weisen die Kleinlaster 31 % Mängel auf, die Pkw 30 %, die Lenkanlage wird bei den 3,5-Tonnern mit 11 % Mängel notiert, die Pkw mit 7 %. Auch im Bereich Fahrgestell und Rahmen liegt der Kleinlasterbereich mit 20 % dokumentierten Mängeln vor den Personenkraftwagen mit 15 %. Achsen, Räder, Reifen und Aufhängung zeigen eine Umkehr des Trends. Hier haben die Kleinlaster 25 % Mängel, die Pkw 28 %.
Peter Schuler, der Bundesgeschäftsführer der KÜS, dazu: „Es zeigt sich, dass die vorwiegend beruflich genutzten Kleinlaster in den sicherheitsrelevanten Bereichen mehr Mängel haben als Personenkraftwagen. Das sollte nicht sein, zumal diese Fahrzeuge ja in der Regel auch eine hohe Kilometerleistung haben und somit wesentlich mehr auf unseren Straßen unterwegs sind.“
Quelle: www.kues.de