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Bosch – 90 Jahre Betriebliches Vorschlagswesen

Veröffentlicht am 25.11.2014
 

90 Jahre Betriebliches Vorschlagswesen in Deutschland Bosch:

Mitarbeiterideen sparen 395 Millionen Euro Vom „Vorschlagsbuch“ zum weltweiten Ideenmanagement



  • 1924 führte Firmengründer Robert Bosch Betriebsvorschlagsbücher ein
  • Höchstprämie von 150 000 Euro für zwei Gießerei-Mitarbeiter
  • Personalchef Kübel: „Mitarbeiterideen stärken unsere Innovationskraft

Stuttgart – Den Erfindergeist und Ideenreichtum seiner Mitarbeiter nutzt Bosch seit 90 Jahren systematisch: Allein in den letzten zehn Jahren erreichten die Einsparungen durch betriebliche Verbesserungsvorschläge in Deutschland rund 395 Millionen Euro. Das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen prämierte im vergangenen Jahr Ideen seiner Beschäftigten an deutschen Standorten mit 7,7 Millionen Euro. Die dadurch erzielten Einsparungen betrugen rund 33 Millionen Euro. Insgesamt reichten gut 21 900 Mitarbeiter ihre Verbesserungsvorschläge ein – ein Plus von 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Herbst 1924 legte Robert Bosch mit der Bekanntmachung so genannter Betriebsvorschlagsbücher den Grundstein für das heutige Ideenmanagement des Unternehmens. Ziel war es, durch Anregungen von Mitarbeitern „Arbeitsverfahren zu vervollkommnen und die Herstellung und Verwaltung von Erzeugnissen zu verbessern oder zu verbilligen“. Bosch erhielt zuletzt den DeutschenIdeenPreis 2014 für das beste Ideenmanagement als Automobilzulieferer.

„Der Ideenreichtum unserer Mitarbeiter bleibt der Treibstoff unserer Innovationskraft“, bekräftigt Christoph Kübel, Geschäftsführer und Arbeitsdirektor der Robert Bosch GmbH, anlässlich des Jubiläums. „Die Erfahrung, Kreativität und das Mitdenken jedes Mitarbeiters stärkt unsere Wettbewerbsfähigkeit und führt zu besseren Produkten. Häufig sind es gerade kleine Ideen abseits der Alltagsaufgaben, die zu großen Verbesserungen führen.“ Zu diesen Ideen trage eine Arbeitskultur bei, die kulturelle Vielfalt wertschätze, Freiräume schaffe und Kreativität fördere, betont Kübel weiter.

Ideenmanagement: Mehr als nur Vorschläge einreichen

Mitarbeiter können bei Bosch an jedem Standort Verbesserungsvorschläge einreichen. Dabei handelt es sich um Ideen, wie etwa betriebliche Abläufe und Prozesse optimiert, Produktqualität gesteigert, Verschwendung vermieden oder die Umwelt geschützt werden können. Diese können auch über das unmittelbare Aufgabengebiet hinaus gehen. Folgen aus einer umgesetzten Verbesserung finanzielle Einsparungen, wird der Mitarbeiter mit einer Prämie beteiligt. Sie kann bis zu 150 000 Euro betragen. Neben diesem so genannten betrieblichen Vorschlagswesen setzt Bosch auch auf eine systematische Ideengenerierung.
„Unsere Ideengewinnung geht über das reine Einreichen von Vorschlägen hinaus“, erklärt Peter Schmid, verantwortlich für das Ideenmanagement in der Bosch-Gruppe. „In Workshops erlernen etwa Koordinatoren, wie sie die Mitarbeiter an ihren Standorten mit Kreativitätsmethoden aktiv unterstützen können. Wissensplattformen, Beratung, Netzwerke, Workshops und Qualifizierungsangebote helfen, kontinuierliche Verbesserungen zu erzielen.“ Sogar eine Ausbildung zum „Bosch Innovation Agent“ ist möglich.

Clevere Idee: Volles Rohr ade

Die höchste Einzelprämie für einen Verbesserungsvorschlag in Höhe von 150 000 Euro ging an den Standort Lohr am Main. Die Gießerei-Mitarbeiter Ferdinand Schneider und Xhafer Istrefi im Geschäftsbereich Drive and Control Technology fanden eine einfache und kostengünstige Methode, um ein Rohr, durch das flüssiges Stahl fließt, mithilfe von Sauerstoff zu reinigen. „Zuvor sorgten Verstopfungen im Rohr für viele Ausfälle, die weitere Verarbeitung des Stahls verzögerte sich häufig“, berichtet Schneider. Die Neuerung hatten beide einfach pragmatisch eingeführt, ohne zunächst an eine Prämie zu denken. Istrefi erinnert sich: „Erst als wir beim Ausprobieren merkten, dass sich die Produktionszahlen verbesserten, reichten wir unsere Idee als Verbesserungsvorschlag ein.“

US-Werk Charleston: Spitzenplatz im Ideenmanagement

Das von Firmengründer Robert Bosch in Deutschland eingeführte Vorschlagswesen ist heute Teil eines umfassenden Ideenmanagements. Die Konzeption und Durchführung von maßgeschneiderter Ideengenerierung sind eine Grundlage für Innovationen. Auch weltweit ist das heutige Ideenmanagement ein Erfolg: Ein Netzwerk aus mehr als 60 Koordinatoren unterstützt die Standorte, um neben Zufallsideen auch systematisch Ideen für Verbesserungen zu schaffen. Besonders erfolgreich war zuletzt der US-amerikanische Standort Charleston. Personalchef Kübel zeichnete ihn als das mit Abstand beste Bosch-Werk beim Ideenmanagement aus. In Deutschland erreichte das Werk Ansbach den Spitzenplatz.

Verbesserungsvorschlag 2.0: Künftig weltweit einheitlich

In Zukunft wird das Ideenmanagement weltweit noch einfacher. Zwar können heute schon viele Mitarbeiter Verbesserungsvorschläge elektronisch am Computer einreichen. Doch die bisher unterschiedlichen IT-Systeme einzelner Standorte sollen innerhalb und außerhalb Deutschlands zu einer einheitlichen Lösung zusammengeführt werden. Zum Beispiel setzt das Werk im indischen Jaipur bereits auf ein Online-System. Jeder Mitarbeiter im Werk kann sich damit an leicht zugänglichen Terminals informieren: Hat sich der Chef die Idee schon angeschaut? Wird sie umgesetzt? Damit lebt auch die Idee von Robert Bosch weiter, die alle Mitarbeiter verbindet: „Keiner soll mit dem Erreichten sich zufrieden geben, sondern stets danach trachten, seine Sache noch besser zu machen.“


Quelle:  www.bosch.com 

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