Innovative Lösungen für Mobilität und Sicherheit
- Sicherheit für Stadien und U-Bahnen
- FlexFuel-Technik von Bosch in fast jedem Fahrzeug in Brasilien verbaut
- Produktion überwiegend für den lokalen Markt
Südamerika ist wegen seines ausgezeichneten langfristigen Entwicklungspotenzials eine strategisch wichtige Region für Bosch. In den vergangenen zehn Jahren hat das Unternehmen dort rund 750 Millionen Euro investiert, davon den Großteil in Brasilien. Angesichts der rund 400 Millionen Einwohner in Südamerika, eines niedrigen Altersdurchschnitts und einer zunehmenden Kaufkraft der wachsenden Mittelschicht, rechnet das Unternehmen mit einer steigenden Nachfrage nach “Technik fürs Leben“ – Produkte und Dienstleistungen für mehr Energieeffizienz, CO2-Reduktion und Sicherheit. In Brasilien beispielsweise dürfte insbesondere der Bedarf an Kraftfahrzeugtechnikansteigen: Nicht einmal jeder vierte Brasilianer besitzt heute ein Auto. Zudem gilt seit 2014 eine ABS (Antiblockiersystem)-Pflicht für alle Fahrzeuge, die in Brasilien und Argentinien produziert werden. Davon verspricht sich das Unternehmen einen zusätzlichen Schub.Tägliche Sicherheit für Millionen Menschen
Die Kameras, Brandmelder und Evakuierungssysteme des Geschäftsbereichs Bosch Sicherheitssysteme sorgen dafür, dass täglich viele Millionen Brasilianer sicher reisen. Beispielsweise mit der U-Bahn von São Paulo, der größten Stadt Südamerikas. Allein den zentralen Knotenpunkt an der Praça da Sé nutzen täglich 900 000 Fahrgäste. Auch auf den beiden Autobahnen „Bandeirantes“ und „Anhanguera“, die die Millionenstädte São Paulo und Campinas verbinden, ist Sicherheitstechnik von Bosch zu finden: Seit dem Jahr 2000 hat die private Betreibergesellschaft CCR AutoBan insgesamt 360 Kilometer im Blick und kann Autofahrer schnell vor Gefahren warnen oder bei Notfällen eingreifen.Bosch-Erzeugnisse sichern auch die Besucher in vielen Stadien des Landes ab. So zum Beispiel in der Arena Itaipava Fonte Nova in Salvador da Bahia. Dort sind 280 Kameras, 500 Lautsprecher und 4 000 Brandmelder von Bosch installiert. Das Stadion mit seinen 50 000 Plätzen kann dank dieser Sicherheitstechnik im Notfall innerhalb von acht Minuten evakuiert werden. Zur Ausstattung gehören außerdem Solarthermie-Kollektoren von Bosch Thermotechnik, die für warmes Wasser in der Anlage sorgen. Gefertigt werden diese Produkte in Alphaville, in der Nähe von São Paulo.Breites Angebotsspektrum
Das Beispiel des Stadions in Salvador belegt die Stärke der Bosch-Gruppe, ein breites Lösungsspektrum durch Einbindung verschiedener Geschäftsbereiche anbieten zu können. Allein in Südamerika gibt es aktuell mehr als 190 Projekte dieser Art: Neben dem Bau von Sportstätten sind das Vorhaben im Bergbau oder der Bauindustrie. Für Kunden in Südamerika bieten die Communication Center von Bosch in São Paulo und Joinville eine breite Palette an Dienstleistungen an. Dazu gehören Marketing, Kundenbetreuung, Finanzen, Sicherheit oder IT-Betreuung in Portugiesisch, Englisch und Spanisch. Die beiden Zentren sind Teil eines weltweiten Netzes mit mehr als 20 Standorten und Dienstleistungen in rund 30 Sprachen.
FlexFuel – Eine Entwicklung „local for local“
Die brasilianischen Standorte sind ein Beispiel für die Bosch-Strategie „local for local“. Dies bedeutet, dass vor Ort für den Markt der Region produziert wird. Dabei wird unter lokalem Management auf die besonderen Erfordernisse in der jeweiligen Region eingegangen. So hat Bosch speziell für Brasilien die FlexFuel-Technik entwickelt. Damit ist es möglich, dass Automobile sowohl Benzin als auch Ethanol in beliebiger Mischung tanken können. Seit den 1970er Jahren setzt Brasilien verstärkt auf das lokal produzierte Ethanol, um die Importe von Benzin und Diesel zu reduzieren. Dieselmotoren sind bis heute in Personenwagen nicht zugelassen. Aktuell sind dort rund 90 Prozent aller Personenwagen mit FlexFuel ausgestattet. Im Jahr 2013 wurde das zwanzigmillionste Fahrzeug mit dieser Bosch-Technik in Brasilien produziert. Andere wichtige Märkte dafür sind die USA, Kanada und Mexiko. Aktuell entwickelt Bosch die FlexFuel-Technologie für Dieselmotoren weiter. DualFuel heißt die Lösung, mit der Lastwagen auch Erdgas nutzen können. Damit kann Diesel bis zu 90 Prozent ersetzt werden. Bereits heute sind Bosch-Komponenten aus der Fertigung in Curitiba in fast jedem Lkw-Dieselmotor verbaut, der in Brasilien zum Einsatz kommt.
Qualifizierte Ausbildung seit 1960
Wie in anderen Ländern setzt Bosch auch in Brasilien auf eine qualifizierte Ausbildung nach dem bewährten deutschen Modell der dualen Ausbildung, einer Kombination aus theoretischen Inhalten und praktischem Training. Bereits 1960 vereinbarte das Unternehmen eine Zusammenarbeit mit dem staatlichen Ausbildungsprogramm SENAI (Serviço Nacional de Aprendizagem Industrial) und stellte die ersten Auszubildenden ein. Rund 1 400 Absolventen haben seitdem die Technical Schools an den Bosch-Standorten Campinas und Curitiba verlassen. Heute nehmen dort jedes Jahr insgesamt 60 Jugendliche eine Ausbildung auf. Bosch hat in den vergangenen zehn Jahren rund 90 Prozent seiner Auszubildenden übernommen und liegt damit deutlich über dem Landesdurchschnitt von 50 Prozent.
Engagement über die wirtschaftlichen Interessen hinaus
Die Aktivitäten der Bosch-Gruppe in Brasilien gehen aber weit über die wirtschaftlichen Interessen hinaus. Von Kultur und Geschichte des Landes fasziniert begann das Unternehmen in den 1960er Jahren mit dem Aufbau einer Spezialbibliothek, die in Erstausgaben der wichtigsten Werke viele Facetten des Landes repräsentiert. Die Sammlung umfasst heute rund 1 000 Titel, darunter den Kolumbusbrief, einen Druck von 1493 in Latein, sowie den Ptolemaeusatlas von 1482 aus Ulm, der Amerika noch nicht enthält.
Das Instituto Robert Bosch unterstützt seit 2003 Aus- und Weiterbildungsprojekte an den brasilianischen Standorten. Im Sinne des Unternehmensgründers unterstützt die Organisation Kinder und Jugendliche aus sozial schwierigen Verhältnissen. Zusammen mit der Stadtverwaltung in Curitiba werden beispielsweise Kurse für mehr als 500 junge Leute angeboten. Etwa 70 Prozent von ihnen finden im Anschluss eine qualifizierte Beschäftigung. Das Instituto Robert Bosch arbeitet unter anderem auch eng mit der Hilfsorganisation Primavera – Hilfe für Kinder in Not e.V. zusammen, einem Verein, der von Bosch-Mitarbeitern gegründet worden ist.
Quelle: www.bosch.com